"Am Wochenende gehen die Temperaturen deutlich runter", sagt Wetterexperte Karsten Brandt. "Das bedeutet in den Höhenlagen Dauerfrost - auch in tieferen Lagen nächste Woche. Auch ein sehr kalter Ostwind dann. Eine trockene Kälte mit kräftigem Frost."
Dieser Wetterumschwung lässt sich meteorologisch erklären: durch das sogenannte "Berliner Phänomen". Das ist eine plötzliche und sehr schnelle Erwärmung der Stratosphäre in etwa zehn bis 50 Kilometern Höhe.
Entdeckt wurde das Wetterphänomen von dem Berliner Meteorologen Richard Scherhag im Jahr 1952. Er stellte fest, dass sich auf der winterlichen Nordhalbkugel aufgrund der fehlenden Sonne in der Höhe eine kalte Luftmasse ausbildet - der sogenannte Polarwirbel. Teilweise fallen die Temperaturen hier auf Werte unter -50 bis -60 Grad ab. Alle zwei Jahre wird dieser Wirbel gestört und es kommt zu plötzlichen Erwärmungen des Polargebietes, so wie es auch aktuell der Fall ist. Dabei steigt die Temperatur innerhalb weniger Tage auf bis zu -10 oder -20 Grad an.
Damit ist es im Polargebiet wärmer als in südlichen Breiten. Und diese Veränderungen in der Stratosphäre wirken sich in Folge auch auf die eigentliche "Wetterschicht" der Erde, die Troposphäre, aus. Mit der Folge, dass die Temperaturen sinken und es richtig kalt wird.
donnerwetter/lo