Sporthalle Rocherath
In Rocherath wird die Sporthalle energieeffizient saniert. Der Prinzipbeschluss des Gemeinderates für dieses Projekt liegt bereits ein paar Jahre zurück, es gab zu Beginn der Planungen mehrere Ideen, die allesamt analysiert und geprüft werden mussten, so Sportschöffe Michael Schmitt.
Die Sporthalle in Rocherath sei nun in die Jahre gekommen und bedarf einer groß angelegten Sanierung. "Besonders im Bereich Stromversorgung und Beleuchtung, aber auch im Dämmbereich und beim Sanitärtrakt entspricht nichts mehr den heutigen Anforderungen."
Im November 2023 hat die Gemeinde schließlich die Baugenehmigung erhalten. Ausgeschrieben wird das Projekt nun in drei Losen:
- Erdarbeiten, Rohbau, Außenschreinerei & Innenausbau
- Heizung, Lüftung, Sanitär
- Elektrik & Brandschutz
Das Projekt werde mit 60 Prozent bezuschusst bzw. die Posten, die die Energieeffizienz betreffen, mit 80 Prozent. Kostenschätzung für die Baukosten: 3,1 Millionen Euro - inklusive Mehrwertsteuer. "Wir sind uns bewusst, dass unsere Sporthallen viel Geld kosten, aber sie sind uns wichtig und ein absoluter Mehrwert", erklärt der Schöffe. Er sei guter Dinge, dass im Frühjahr die Ausschreibung starten können.
Forstkultur
450.000 Euro - ein stattlicher Betrag, den die Gemeinde 2024 in die Forstwirtschaft investieren wird. 148.000 Euro will die Gemeinde beispielsweise in Waldverjüngung investieren. Dazu gehört unter anderem, neue Bäume zu pflanzen - nämlich insgesamt 100.400 Pflanzen. Der größte Teil (52.000 Stück) sind Buchen.
17.500 Euro kostet die Gemeinde das Wildmanagement: Dazu gehört auch die Bezäunung von Baumarten wie Fichten, die stark von Verbiss betroffen sind. Auch Wildschweinschäden sollen so vermieden werden.
Hilfeleistungszone
In den letzten Jahren ist die Dotation für die Hilfeleistungszone der DG rapide angestiegen. Der Grund: Die HLZ muss verstärkt auf professionelle Sanitäter und Feuerwehrleute setzen. Denn es gibt immer weniger ehrenamtliche und freiwillige Feuerwehrleute. Viele von ihnen seien jetzt in Rente.
Es ist aber auch so, dass die Auflagen schwieriger werden: Mehr Weiterbildungen und Kurse sind auf Dauer nicht machbar für Freiwillige. Und auch die Aufnahmebedingungen sind strenger geworden. Das hält Bewerber ab, erklärt Bürgermeister Friedhelm Wirtz, der diese Entwicklung besorgniserregend findet. "Das heißt, wir müssen berufliche Feuerwehrleute einstellen, um die Dienste zu gewährleisten." Besonders prekär sei die Personalnot aber vor allem in den Nordgemeinden der DG.
ÖSHZ
Die Ausgaben des ÖSHZ sind mit 1,3 Millionen Euro im Vergleich zum letzten Jahr um zehn Prozent gestiegen. Der Gemeindezuschuss beträgt 300.000 Euro. Zu den Aufgaben: Letztes Jahr sind plötzlich viele Ukrainer hinzugekommen. Insbesondere für diese Hinzugezogenen werden Sprachkurse angeboten.
Ein weiterer wichtiger Posten sei auch das "Essen auf Rädern", erklärt ÖSHZ-Präsidentin Anita Jost. Viele Leute können so länger zu Hause wohnen und der Dienst leistet Abhilfe bei Einsamkeit. 14.500 Mahlzeiten wurden 2023 in der Gemeinde verteilt. Dies geschieht mit zwei Fahrzeugen, da die Wege in der Gemeinde oft weit sind.
Finanzen
Für 2024 sieht die Gemeinde im ordentlichen Haushalt Einnahmen in Höhe von 13 Millionen Euro vor. Mit Ausgaben von 12,6 Millionen Euro bleibt dann noch ein - laut Wirtz überschaubarer, aber zufriedenstellender - Überschuss von 400.000 Euro. Der außerordentliche Haushalt sieht Einnahmen und Ausgaben von 12,8 Millionen Euro vor.
Die Gemeinde möchte 2024 keine neuen Anleihen aufnehmen. Dennoch soll der Haushalt nicht nur nüchterne Zahlen darstellen, sondern er sei auch ein Konzept, um den Standort Büllingen zu stärken. Das gelte für Bürger, Firmen und Betriebe, aber auch für Neuansiedler, so Friedhelm Wirtz.
Schnelle Umsetzung
Bürgermeister Wirtz betont, dass eine Umsetzung von Projekten 2024 wichtig sei, um die Finanzen abzusichern. Seine Befürchtung: "Die EU-Finanzminister haben sich auf neue Schuldenregeln geeinigt. Es gibt klare Vorgaben, um Schulden zu senken. Da hat sich in der Vergangenheit nicht jeder dran gehalten. Durch den Ukraine-Krieg waren diese Regeln auch ausgesetzt worden. Aber ich glaube, das wird sich ändern. Und dann wird man Gelder ganz sicher nicht mehr ausgeben so wie heute. Deswegen möchten wir solche Projekte wie Sporthallen jetzt umsetzen, um sicherzugehen." Wirtz vermutet, dass andere Politiker vor dem Wahljahr solche Hiobsbotschaften nicht verkünden wollen.
Gemeinderatsmitglied Alexander Miesen merkt an, dass sich die finanzpolitische Lage in den letzten Jahren geändert hat: Die Einnahmenseite im Haushalt sei nicht mehr so sicher. Es gab in der Vergangenheit Zuschüsse, aber vor allem die Holzverkäufe: "Diese Holzverkäufe waren nie ganz sicher. Aber wir konnten uns dennoch darauf verlassen. Und das ist nicht mehr der Fall." Die Kostenentwicklung verschiedener Projekte bereitet ihm Bauchschmerzen: 60.000 Euro für neue Stege am Bütgenbacher See nennt er als Beispiel im Haushalt 2024. "Die Gemeinde sollte bei manchen Projekten vielleicht nochmal den roten Stift ansetzen."
Rotstift ansetzen: Das hieße momentan, die Projekte streichen, erwidert der Bürgermeister. Jedoch müssen diese Projekte sein, findet er. Sonst gehe man fahrlässig mit den Infrastrukturen um. "Solche Investitionen sind einmal zu teuer: Dann, wenn man sie macht, aber ohne Renovierung kosten uns die Hallen in Zukunft noch mehr."
Wenn die Projekte geschafft sind, dann stehe die Gemeinde gut da, so Friedhelm Wirtz. "Diese Brocken sind dann aus den Füßen. Und ich sehe dann auch keine anderen Brocken, die danach noch kommen würden. Wir sollten nicht zu pessimistisch sein."
Auch wenn der Holzverkauf unsicher sei: "In den letzten Jahren hatten wir schon mal Holzverkäufe, die in den Keller gegangen sind. Und wir haben trotzdem wirtschaften können", so Friedhelm Wirtz.
Wasserversorgung
Experten vermuten, dass man noch Wasser am Weißen Stein gewinnen kann. Das möchte die Gemeinde nun genauer prüfen lassen. Dadurch könnte man den Wasser-Liefervertrag mit Hellenthal hoffentlich weniger häufig nutzen müssen, erklärt Bürgermeister Wirtz. In den letzten Jahren hatte Büllingen immer wieder mit Trockenheit bzw. mit Engpässen bei der Wasserversorgung zu tun.
rasch