Die Waschmaschinen und Trockner beim sozialen Waschsalon "Die Waschbären" laufen auf Hochtouren. Schon seit 21 Jahren ermöglicht das gemeinsame Projekt der SOS-Hilfe und des ÖSHZ vor allem sozial schwachen Menschen, ihre Wäsche waschen zu lassen. Rund 15 Maschinen Wäsche werden jeden Tag gewaschen, getrocknet, gebügelt oder gefaltet - jede Menge Arbeit.
"Wir bedienen so ungefähr 265 Kunden pro Jahr, von denen viele wöchentlich kommen", erklärt Christophe Ponkalo, Geschäftsführer der SOS-Hilfe VoG. "Wir verbrauchen ungefähr zehn Kilo Waschpulver pro Woche, wir liegen bei fünf Liter Weichspüler, der verwendet wird und ungefähr ein Kilo Fleckensalz, das verarbeitet wird, damit die Wäsche sauber und gut riechend zu den Kunden zurückgeliefert werden kann."
20,5 Tonnen im Jahr kommen so an Wäsche zusammen. Das war nicht mehr machbar in dem alten Standort an der Neustraße 22. Deswegen wagten die Waschbären den Umzug in die Neustraße 3. Nicht nur das Platzproblem konnte so gelöst werden. "Wir haben jetzt auf jeden Fall mehr Zulauf als es vorher der Fall war", berichtet die hauptamtliche Mitarbeiterin Melanie De Bruecker. "Wir sind sichtbarerer und die neuen Räumlichkeiten sind auch für die Mitarbeiter besser. Es ist viel schöner, morgens hier zur Arbeit zu kommen. Wir haben mehr Platz und mehr Licht und sogar einen Pausenraum - etwas, das uns vorher auch noch nicht gegeben war."
In erster Linie richtet sich das Angebot an alle, die keine eigene Waschmaschine besitzen oder körperlich nicht fit genug sind, um selbst zu waschen. Trotzdem ist auch jeder andere Kunde bei den "Waschbären" willkommen. Die Preise werden über die Einkommenskategorie des Kunden bestimmt.
Neben den Dienstleistungen vor Ort bieten die Waschbären auch einen Abhol- und Lieferservice für die Wäsche an. Die Waschbären sind aber nicht nur Dienstleister, sondern bieten auch einen Weg in die Berufswelt an.
"Zum einen haben wir die Möglichkeit, ein Ehrenamt anzubieten, zum anderen können Menschen hier auch ein Praktikum machen, das am Ende in einen Arbeitsvertrag über das ÖSHZ enden kann, um entweder andere Sozialleistungen erarbeiten zu können oder den Sprung in die Privatwirtschaft zu schaffen, was uns auch immer wieder gelingt", erklärt Hubert Beckers, der Dienstleiter für Soziales vom ÖSHZ.
Vor 21 Jahren als Pilotprojekt gestartet und noch lange kein Ende in Sicht für die Erfolgsgeschichte der Eupener "Waschbären".
Lindsay Ahn
Wieder eine dieser wunderbaren Initiativen in Eupen, die sich bewährt hat. Chapeau!!