150 französischsprachige Bürgerinnen und Bürger zwischen 28 und 65 Jahren waren auf Basis der Wahlregister zur konstituierenden Sitzung des Assisengerichts vorgeladen worden. Der Angeklagte Omar Benchamsy hatte sich für Französisch als Verfahrenssprache entschieden. Von den Vorgeladenen waren circa 60 nicht erschienen.
Während manche beispielsweise wegen der Ausübung eines politischen oder öffentlichen Mandats ausgeschlossen wurden, beantragten andere eine Freistellung. Dies kann beispielsweise aus gesundheitlichen, beruflichen oder anderen Gründen erfolgen. So wurde die Zahl der potentiellen Geschworenen nach und nach ausgedünnt.
Das Gericht zog sich zur Beratung über die Freistellungsanträge zurück und ging dann zur Losermittlung der Geschworenen über. Dabei können Staatsanwaltschaft oder Rechtsbeistand des Angeklagten die jeweilige Person ablehnen oder annehmen. So blieben in der Urne, aus der gezogen wird, 51 Namen übrig.
Zwölf Geschworene wurden ermittelt: Es handelt sich um sieben Männer und fünf Frauen. Vier Ersatzgeschworene wurden bezeichnet: zwei Männer und zwei Frauen. Alle legten anschließend einen Eid ab. Dabei schwören sie unter anderem, dass sie ihre Entscheidung aufgrund der vorgebrachten Belastungs- und Entlastungselemente fällen werden, dies mit der entsprechenden Unparteilichkeit.
Ihre eigentliche Arbeit wird die Jury am Montag aufnehmen. Dann wird zunächst die Anklageschrift verlesen.
Bei der Bluttat in der Kneipe "A ge Pömpke" waren zwei Menschen getötet und fünf weitere durch Messerstiche schwer verletzt worden. Der Prozess dürfte eine Woche in Anspruch nehmen.
Chantal Delhez