Der Bestattungswald entsteht im "Bambusch" zwischen Amel, Schoppen und Möderscheider Mühle. Der Standort war vor zwei Jahren festgelegt worden, mittlerweile liegt auch die Genehmigung der Deutschsprachigen Gemeinschaft vor. Demnach handelt es sich um einen weiteren Friedhof - mit einer Friedhofsordnung -, der eben im Wald angelegt wird.
Ihre letzte Ruhe können dort alle diejenigen finden, die aus einer der neun Gemeinden des deutschen Sprachgebiets oder aus einer von neun angrenzenden Gemeinden der Französischen Gemeinschaft stammen oder dort gemeldet sind, also im Einzelnen: Amel, Burg-Reuland, St. Vith, Bütgenbach, Büllingen, Eupen, Raeren, Kelmis oder Lontzen sowie Gouvy, Vielsalm, Trois-Ponts, Stavelot, Malmedy, Weismes, Baelen, Welkenraedt und Bleyberg.
Voraussetzung ist eine Einäscherung. Die Totenasche wird in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt, die wiederum von der Gemeinde Amel zur Verfügung gestellt wird, damit in dieser Frage Klarheit herrscht. Der Bestattungswald ist wie andere Friedhöfe überkonfessionell, das heißt er steht Menschen mit allen religiösen und philosophischen Überzeugungen offen. Die Ruhezeit beträgt 50 Jahre.
Denkmäler, Blumenschmuck oder Kerzen sind nicht erlaubt. Lediglich ein kleines Namensschild mit Vornamen, Namen, Geburts- und Sterbedatum an einem Baum weist auf die letzte Ruhestätte hin. Neben einer Grundgebühr von 300 Euro ist eine zusätzliche Summe zu bezahlen, die sich unter anderem nach dem Stammumfang des ausgewählten Baumes bemisst: von 250 bis 750 Euro pro Grabstelle.
Es gibt auch die Möglichkeit, auf einer Lichtung bestattet zu werden, auf der größere Steine aus dem Wolfsbusch aufgestellt sind. Möglich ist auch das Pflanzen eines neuen Baumes oder die Bestattung in einer Urne, aus der ein neuer Baum wächst. Diese Optionen kosten jeweils 250 Euro.
So oder so muss ein Bestattungsinstitut eingeschaltet werden. Die Beisetzung gestalten die Angehörigen in Abstimmung mit dem Verwalter. Eine Trauerfeier kann vorher am Heimatort des Verstorbenen stattfinden oder auch gleich im Bestattungswald. Interessenten können sich ab sofort schriftlich unter standesamt@amel.be melden. Die Auswahl einer Grabstätte ist ab Januar 2024 möglich.
Stephan Pesch