"Das Einsteinteleskop ist ein Gravitationswellendetektor der dritten Generation", erklärt Ralph Meyer, Leiter der Abteilung Euregio-Technologie-Transfer bei der Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer (AGIT). "Es soll Wissenschaftlern dabei helfen, die Entstehung des Weltalls, von schwarzen Löchern und der Galaxien zu verstehen."
Das Teleskop wurde noch nicht gebaut, dennoch steht schon fest, wie es aussehen wird. 3D-Pläne zeigen ein riesiges Dreieck. Die einzelnen Seiten sind rund zehn Kilometer lang. In den Seiten befinden sich Laser, die in der Lage sein werden, Gravitationswellen zu messen. Die Infrastruktur soll rund 300 Meter unter der Oberfläche installiert werden.
Ein möglicher Standort ist das Dreieck Bleyberg-Sippenaeken - Aachener Raum - Banholt in der niederländischen Provinz Limburg.
Um das Einstein-Teleskop in die Euregio zu bringen, wurden schon Investitionen in Millionenhöhe getätigt. Einziger Konkurrent: Sardinien. Um 2026 die europäische Jury für die Euregio begeistern zu können, wurden zwei Interreg-Projekte ins Lebens gerufen: E-Test und ET2SMEs.
"Das Projekt E-Test konzentriert sich auf die Forschung des Einstein-Teleskops. Im Blick stehen Technologien, die das Teleskop benötigt. Ein Beispiel wäre eine ultrastarke Laserquelle. Im Rahmen des Projekts E-Test wurden darüber hinaus schon über 30 Probebohrungen durchgeführt, um den perfekten Standort zu bestimmen", erklärt Meyer. "ET2SMEs ist ein Projekt, mit dem die regionale Wirtschaft und der Mittelstand in das Projekt 'Einstein-Teleskop' miteinbezogen werden."
Die Zusammenarbeit zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden läuft gut. Unter anderem wurde in Maastricht ein Einstein-Teleskop-Büro eingerichtet, das sich ausschließlich um die Bewerbung der drei Länder kümmern wird. "Bei dem Einstein-Teleskop handelt es sich um ein Projekt, das viel in Bewegung setzen kann", betont Willy Borsus, Minister für Forschung und Innovation. "Profitieren würde neben der Wissenschaft auch die Wirtschaft."
Sollte das Einstein-Teleskop in die Euregio kommen, dann könnten rund 550 direkte und rund 1.100 indirekte Arbeitsplätze entstehen. Die Inbetriebnahme der Anlage könnte 2032 erfolgen.
Dogan Malicki