Auf dem Parking hinter dem Bushof ist am Donnerstagmorgen schon einiges los. Zwei Bäume müssen hier aus Sicherheitsgründen weg. Einer ist schon gefällt und weggeräumt. Der zweite ist vorbereitet für die Fällung.
"Wir hatten nach dem letzten Sturm einen Astbruch. Das heißt, an dem Baum war eine Faulstelle, die man nicht sehen konnte", erklärt Christian Collard vom städtischen Bauhof. "Durch den Sturm ist dann ein Drittel vom Stamm weggerissen worden und deshalb musste der Baum komplett gefällt werden."
Nach wenigen Schnitten fällt der Baum in die vorgesehene Richtung. Jetzt wird der große Stamm von den einzelnen Ästen getrennt. Eine Equipe der Stadt ist mit Fällungen und mit Astschnitten in der Gemeinde beschäftigt. Nach den sturmreichen Tagen in den vergangenen Wochen waren aber zahlreiche Trupps im Einsatz.
Ohne Zweifel hat der Bauhof in den letzten Jahren mehr Arbeit mit Astbrüchen. Gründe gibt es mehrere: Die Bäume haben mehr Stress an den vielbefahrenen Straßen, sind dort großer Hitze ausgesetzt und gleichzeitig gibt es sehr viel Trockenheit. Das sorgt dafür, dass die Bäume empfindlicher werden.
"In diesem Jahr kommt noch erschwerend hinzu, dass viele Bäume noch belaubt sind, dadurch dass die Temperaturen noch so hoch sind", erklärt Collard. "Das heißt Windfang. Und durch den Regen, den wir jetzt haben, ist das Laub noch schwerer und die Bäume noch empfindlicher."
Leichtfertig wird aber nicht entschieden, ob ein Baum gefällt werden muss. Wenn er nicht von selbst zusammengebrochen ist, aber eine Gefahr besteht, wird erst geprüft, was mit dem Baum zu tun ist. "Wir haben bei der Stadt Eupen eine Forstingenieurin, die mit den Gärtnern die Bäume einsieht. Dann klären die ab, ob der Baum komplett weg muss oder ob er geschnitten werden kann."
Große Teile der Äste und des Baums werden zu Mulch weiterverarbeitet. Per Häcksler landen die Holzreste direkt im Anhänger, der sich mehr und mehr füllt. Der Mulch hat auch schon eine Bestimmung: Er wird in den Parks und auf den Spielplätzen im Stadtgebiet gebraucht. Ein weiterer Teil des Holzes wird zu Feuerholz.
Für die gefällten Bäume plant die Stadt Ersatzpflanzungen in der Gemeinde. "Wir machen eigentlich noch mehr als Ersatzpflanzungen, weil wir versuchen, zusätzliche Bäume zu pflanzen. Zum einen, weil sie CO2 speichern und zum anderen, weil sie sehr viel zum Stadtklima beitragen."
Auf dem Parkplatz am Bushof ist die Arbeit so gut wie getan. Einige Bäume warten aber noch auf ihre Pflegearbeiten. Die Lage hat sich aber etwas beruhigt und so langsam verlieren auch die letzten Bäume ihr Laub.
Robin Emonts