30 Jahre St. Martinszug in Eupen - das wurde 1993 gefeiert. Zum Abschluss des Umzugs empfängt der Heilige St. Martin die Bürgerinnen und Bürger auf dem Werthplatz. In der Mitte des Platzes lodert das Martinsfeuer. Eine Veranstaltung, die in jedem sofort Erinnerungen hervorruft. In den vergangenen 60 Jahren hat sich an der Traditionsveranstaltung nicht viel verändert. Der Martinszug bleibt generationsübergreifend ein Fest für Groß und Klein.
Eine feste generationsübergreifende Beziehung zum Martinszug hat auch die Familie Ernst. In dritter Generation ist Jan Ernst in diesem Jahr erneut der St. Martin. Sein Vater und sein Opa haben ebenfalls schon den Mantel geteilt. Vater Gerd agiert seit vielen Jahren auch als Präsident der Martinskomitees. Jetzt seinen Sohn im Jubiläumsjahr als St. Martin zu sehen, macht ihn stolz. "Beim ersten Mal war ich schon stolz und mein Sohn war stolz, dass der Opa noch dabei war. Und jetzt bin ich natürlich stolz, dass er die Tradition fortführt - vielleicht ja auch die Tradition als Präsident."
Doch die Traditionsveranstaltung muss mehr und mehr kämpfen. Steigende Kosten und fehlender Nachwuchs stellen das Komitee jährlich vor neue Herausforderungen. "Das nächste Jubiläum wäre das 65. Aber wir müssen hoffen, dass wir Nachwuchs bekommen", erklärt Gerd Ernst. "Wir werden auch nicht mehr jünger. Ich bin seit 15 Jahren Präsident und will auch so langsam mal etwas kürzertreten. Wir würden die jungen Mitglieder auch nicht im Stich lassen, aber man findet sehr schwer Nachwuchs."
Die Familie Ernst ist leidenschaftlich dabei, um den größten Martinszug der DG weiter am Laufen zu halten und das nächste Jubiläum zu erreichen. Vielleicht hilft das 60-Jährige ja dabei, dass ein paar Freiwillige dazu stoßen, um das Komitee zu unterstützen.
Die 60. Ausgabe ist für alle Verantwortlichen natürlich eine schöne Sache. Nur einmal wird ein Verein 60. Trotzdem wird alles so ablaufen, wie bei einem gewohnten Martinszug - wobei, eine kleine Änderung gibt es schon: "Das Einzige, das sich dieses Jahr ändert, das ist die Startzeit. Wir starten nicht wie sonst um 17:30, sondern um 18 Uhr".
Grund ist das Spiel der AS Eupen. Durch die veränderte Startzeit sollen Komplikationen verhindert werden. Das eingespielte Team rund um den St. Martinsumzug bringt das aber nicht aus der Ruhe, dafür ist die Freude auf Samstag viel zu groß. Und was ändert eine halbe Stunde, wenn am Ende alle gemeinsam am Werthplatz ankommen und die Traditionsveranstaltung zum 60. Mal Kinderaugen zum Leuchten bringt?
Neben dem Eupener Martinszug finden auch in anderen DG-Gemeinden am Wochenende Umzüge statt. In St. Vith und Kelmis zieht der St. Martin am Sonntag durch die Straßen.
Robin Emonts