Er bat das Gericht um Hoffnung und Perspektive. Er habe ein Recht auf Sozialisierung und menschenwürdige Unterbringung. Hätte er nichts zu verlieren, würde er auch wieder an Flucht denken.
Heckhoff und Peter Paul Michalski (47) waren im November 2009 aus der JVA Aachen ausgebrochen und hatten Geiseln genommen. Ihnen drohen jetzt lange Haftstrafen und Sicherungsverwahrung.
«Ich fürchte mich nicht vor dem Urteil», sagte Heckhoff in dem eindringliche, über eine Stunde dauernden Schlusswort. Schon mit den alten Strafen habe er kaum noch eine Chance, rauszukommen. Aber das Gericht solle in dem Urteil anerkennen, dass er Fortschritte gemacht habe und nicht mehr der eiskalte Schwerverbrecher von früher sei.
Bei dem Urteil geht es darum, ob das Gericht Heckhoff für sehr gefährlich hält. Dann droht ihm wieder Einzelhaft mit strengen Sicherheitsmaßnahmen. Von bisher 35 Jahren Haft hat Heckhoff 20 Jahre in Einzelhaft verbracht. Diese Situation hatte er als Grund für die Flucht angegeben. Falls das wieder auf ihn zukomme, würde er lieber sterben, sagte er jetzt.
Michalski äußerte sich ähnlich: «Man unterstellte mir 16 Jahre lang, ich sei eine gefährliche Person. Wenn ich meine Hoffnung oder Menschlichkeit verlieren würde, dann wäre ich eine gefährliche Person.» In der Haft habe niemand mit ihm gearbeitet. Er allein habe sein Tun hinterfragt und sei zu neuen Einsichten gekommen. «Ich will kein mildes Urteil. Was ich vom Gericht erwarte, ist ein faires Urteil», sagte er. Das Urteil wird am 9. Januar erwartet.
Elke Silberer (dpa) - Bild: epa