Es sind Freiwillige, die von Tür zu Tür ziehen und Kalender, Grußkarten oder Schokolade für den guten Zweck verkaufen. Aber auch in vielen Geschäften liegen die Artikel von 11.11.11 aus. Auffallend ist, dass in Ostbelgien vor allem in der Eifel viele mit verkaufen. Darunter sind beispielsweise Jugendgruppen.
Im Norden haben sich bisher nur in Eupen Freiwillige gefunden, wie Claire Guffens von Miteinander Teilen erklärt, eine der Hilfsorganisationen bei 11.11.11. "Wir rufen jedes Jahr dazu auf, dass sich jeder melden kann, Geschäfte, Einzelpersonen, um sich bei Miteinander Teilen zu melden, um mitzumachen. Wir sprechen gezielt Jugendgruppen und Geschäfte an. Eine Vermutung könnte sein, dass die Solidarität im ländlichen Bereich eher verspürt wird, dass man im Norden viel mehr solche Aktionen und Aufrufe hat, so dass es eine gewisse Sättigung gibt."
Großzügige (Ost)Belgier
Trotzdem zählt die DG zu den spendenfreudigsten Gebieten. Bis zu 30.000 Euro kommen pro Jahr hier zusammen. Dabei dürfte auch helfen, dass allein die Deutschsprachige Gemeinschaft die Aktion mit 7.500 Euro unterstützt.
Anne Lecomte ist die Verantwortliche von 11.11.11 für die Provinz Lüttich. Sie begleitet die Spendenaktion schon zum 23. Mal. Und bisher habe es immer wieder eine Steigerung bei den Spenden gegeben. Selbst in der Corona-Krise habe die Spendenbereitschaft nicht abgenommen, selbst wenn 11.11.11 ihre Artikel am Telefon verkaufen musste.
Die Belgier bleiben also großzügig. Trotz der eigenen Krisen vor der Haustüre halte die Solidarität mit dem globalen Süden an. Und so erinnert sich Anne Lecomte gerne an ein erfolgreiches Projekt aus Mexiko, wo dank der Hilfe zur Selbsthilfe Imker nachhaltigen Bio-Honig ernten und so ihr Leben verbessert haben.
Unterstützung für mehr als 200 Projekte
Mehr als 200 Projekte unterstützen die Nicht-Regierungsorganisationen mit den über zwei Millionen Euro Spenden. Für jeden Spendeneuro erhalten sie zudem weitere Hilfsgelder aus den staatlichen Entwicklungshilfe-Budgets.
Auch Miteinander Teilen kann damit Projekte finanzieren. "Wir unterstützen zwei Projekte in Guatemala und auf den Philippinen. In Mexiko geht es um die Unterstützung von Maya-Gemeinschaften, von Frauen-Gemeinschaften. Die kriegen zum einen die Möglichkeit, Weiterbildungen selbst zu organisieren. Wenn sie es wollen, erhalten sie auch Schulungen zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Methoden", erklärt Claire Guffens. "Dann gibt es auch einen Investmentfonds. Da können Frauen investieren und mit und mit ihr eigenes kleines Unternehmen aufbauen. Auf den Philippinen unterstützen wir eine Fischergemeinschaft."
Weitere Infos zur Aktion 11.11.11 und den unterstützten Projekten gibt es auf der Internetseite cncd.be - zum Teil auch auf Deutsch.
Olivier Krickel