Die Mitarbeiter sind fassungslos, sagt Vincent Lamberigts, Gewerkschaftsdelegierter der CSC. Noch am Freitag sei ein externer Ausbilder für eine Schulung dagewesen. Am Montagnachmittag gab es dann die kalte Dusche: Das Werk soll bis Ende des Jahres geschlossen werden. Ein totaler Schock, mit dem man nicht gerechnet habe. Das schlimmste Szenario, das zu erwarten war, sei ein Verkauf des Standortes gewesen.
Bis Ende des Jahres will Saint-Gobain den Standort Eupen schließen. 55 Familien müssten jetzt in eine ungewisse Zukunft blicken. Bedauerlich sei dies für das vor mehr als 100 Jahren gegründete Familienunternehmen Wagner-Jowaco. Auch nach der Übernahme durch Saint-Gobain 1989 sei das Unternehmen gesund gewesen. Leider habe der französische Industriekonzern seit dem Jahr 2008 nicht mehr groß in den Eupener Standort investiert, so Lamberigts. Anders als bei den anderen Standorten der Gruppe in Belgien, habe es Saint-Gobain versäumt, neue Technologien in Eupen einzuführen. Und das war nicht der einzige strategische Fehler laut Lamberigts.
Für das Werk in Eupen wurde die Renault-Prozedur eingeleitet. Mitarbeiter und Gewerkschaft hoffen, dass das Unternehmen doch noch gerettet oder verkauft wird. "Hat man wirklich alles in Betracht gezogen, um eine Übernahme möglich zu machen?“, fragt der Gewerkschafter. Eine Schließung sei nicht zu verstehen. Deshalb habe man Hunderte Fragen an die Direktion, um zu klären, wie es so weit kommen konnte. In den nächsten zwei Wochen soll es die Möglichkeit dazu geben. Bis zum 13. November muss ein Gespräch mit der Direktion stattfinden.
Manuel Zimmermann
wer ist der schuldige?!? bestimmt nicht der Konzern, wie ist es in Deutschdummland, da passiert genau das gleiche, die Betriebskosten sind einfach zu hoch
unternehmen die Gewinne erziehlen muß man einfach verbieten zu schließen,im gegenteil,verpflichten mehr zu investissent.
@Herrn Renard: Wow, "Deutschdummland". Wie kreativ Sie doch sind! Das muss man auch erstmal schaffen: den Nachbarn in einem Kontext zu Beleidigen, in dem dieser eigentlich gar nicht vorkommt...
Chapeau.
Nicht.
Tja, das ist Kapitalismus... Will jeder haben so lange man auf der Gewinnerseite steht....