Was das Windpark-Projekt angeht, hält die Gemeinde Raeren die Zügel fest in der Hand. Deutlich wird das bereits bei der Standortbestimmung der Windräder. Für den Konzessionär Engie ist seit längerer Zeit klar, wo die fünf Windräder aufgestellt werden sollen. Bevor die Gemeinde den Plänen jedoch zustimmt, wartet sie noch auf die Ergebnisse einer Umweltverträglichkeitsstudie.
Obwohl ein Energieriese mit im Boot sitzt, hat die Gemeinde Raeren auf vielen Ebenen ein Wörtchen mitzureden. Hunderte Fragen sind in den letzten Wochen und Monaten bei der Gemeinde eingegangen. Fragen, die die Umwelt betreffen, die Technik der Windräder oder die Beteiligung an der gegründeten Genossenschaft. Einige Bürger stellten auch offen die Frage, wie sie das Projekt verhindern könnten.
Die Gemeinde nehme die Fragen sehr ernst und das auf drei Ebenen, erklärt der Energieschöffe der Gemeinde Raeren, Ulrich Deller. "Zuerst fließen die Fragen in die Antragsstellung ein. Die Behörden, die den Antrag prüfen, werden die Fragen der Bürger und unsere Stellungnahme kontrollieren. Zweitens werden wir jedem Bürger eine Antwort zukommen lassen, der eine Frage eingereicht hat. Drittens werden wir die Fragen veröffentlichen, die sehr wichtig sind."
Vor kurzem hat Engie einen schriftlichen Antrag bei der Gemeinde Raeren eingereicht. Konkret sollen die geplanten Windräder um 25 Meter erhöht werden. Drei unterschiedliche Gründe führt der Energiekonzern an, erklärt Bürgermeister Jérome Franssen. "Der erste Punkt ist, dass so Fledermäuse und Vögel besser geschützt werden können. Zweitens kann so der Sendemast des BRF besser senden. Darüber hinaus wird der Stromertrag höher."
Die Gemeinde Raeren hat den Antrag von Engie zur Kenntnis genommen. Eine Entscheidung wird sie vorerst nicht treffen. "Die Erhöhung von 210 auf 235 Meter muss zuerst in die Umweltverträglichkeitsstudie aufgenommen werden. Erst dann können wir eine Entscheidung treffen", erklärt Bürgermeister Franssen.
Bevor der Projektantrag für den Raerener Windpark bei den zuständigen Behörden eingereicht wird, soll noch eine zweite Bürgerversammlung stattfinden - voraussichtlich im Februar nächsten Jahres. Was noch feststeht: Raerener werden die Möglichkeit erhalten, deutlich mehr Anteile bei der Genossenschaft Courant d’Air zu kaufen. Genaue Zahlen wurden aber noch nicht genannt.
Dogan Malicki