80 gehörlose Kinder leben in dem Internat von Uzgorod in der West-Ukraine. Hinzu kommen 40 Kinder aus den Kriegsgebieten. Zum Teil sind sie nur mit einer Reisetasche in Uzgorod angekommen.
Für diese Einrichtung wird nun in Ostbelgien gesammelt. Organisiert wird die Aktion vom Jugendtreff Inside gemeinsam mit Eduard Buras, dem Vorsitzenden des Kulturvereins Feman im slowakischen Kosice. Buras kennt die Schule gut und stellte bereits im September im BRF die Sammelaktion persönlich vor.
Buras betonte, wie wichtig für die gehörlosen Kinder eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung im Internat ist. "Trotz der Behinderung treiben die Kinder Sport: Fußball, Volleyball, Basketball. Und um die Sportmöglichkeiten auch nutzen zu können, brauchen sie Kleidung und Sportartikel, Schuhe."
Auch Bälle und Sporttaschen werden dringend benötigt. Aber nur in gutem Zustand - denn die Sammelaktion ist keine Altkleidersammlung. Die Kinder in Ozgorod sind zwischen drei und 18 Jahre alt. Es wird also fast jede Größe gebraucht.
Kerzen für "Mini-Öfen"
Die Aktion trägt nicht umsonst den Titel "Licht und Wärme für die Ukraine". Auch Kerzen und Kerzenreste werden gesammelt, sagt Werner Kalff vom Jugendtreff Inside, "weil der Niko, den wir letztes Mal auch aufgesucht haben, Kerzen in der Konservendose produziert. Das funktioniert auch wie ein kleiner Ofen. Da wärmen sie ihren Tee drauf, wenn es keinen Strom gibt."
Auch in diesem Winter ist davon auszugehen, dass die russischen Streitkräfte besonders die Strominfrastruktur treffen wollen. Dringend benötigt werden daher Taschenlampen, Stirnlampen, Batterien und Powerbanks, die den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, auch wenn das Handy platt ist.
"Sehr beeindruckend ist die totale Dunkelheit", beschreibt Werner Kalff. "Es ist ja im Winter früh dunkel - und dunkel ist wirklich dunkel! Wir können uns das nicht mehr vorstellen. Da ist man froh, wenn man mal eine Taschenlampe hat, vor allem als Betreuer. Es gibt zwar Generatoren, aber die sind nur für das Nötigste." Und nicht zuletzt wird Wolle entgegengenommen, aus denen vor Ort Socken gestrickt werden für die Soldaten an der Front.
Bürger und Organisatoren wollen sicher sein, dass die Spenden dort ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden. Daher wird am 20. November, dem Tag der Kinderrechte, erneut ein Transport aufbrechen. Ziel ist zunächst die Slowakei, erklärt Werner Kalff. "Das ist keine Grenze, wie wir sie kennen. Da wird schon viel kontrolliert. Daher erstmal Zwischenlager in der Ost-Slowakei und je nachdem, wie viel es ist, wird das in einer oder mehreren Fahrten rüber gebracht in die Ukraine."
Der Ostbelgien-Fonds und die Initiative Musik spenden einen Geldbetrag. Daher sind die Organisatoren vor allem an Sachspenden interessiert. Es gibt wieder Sammelstellen in ganz Ostbelgien, "von Kelmis bis Ouren. Wir sind auch sehr froh, dass wieder viele mit dabei sind."
Wer dennoch eine kleine Geldspende geben will, kann das tun an das Konto des Jugendtreff Inside: BE28 7311 1963 462.
Sammelstellen und -daten in Ostbelgien
Amel:
Kirche, Samstag, 21. Oktober, von 9 bis 15 Uhr
Büllingen:
Bischöfliches Institut, Freitag, 20. Oktober bis 17 Uhr und Samstag, 21. Oktober von 10 bis 13 Uhr
Bütgenbach:
Sport- und Freizeitzentrum Worriken, Ukraine-Container, Donnerstag, 19. Oktober und Freitag, 20. Oktober von 9 bis 17 Uhr
St. Vith:
- Schwimmbad, während der Öffnungszeiten am Freitag, 20. Oktober und Samstag, 21. Oktober
- Biermuseum in Rodt, Freitag, 20. Oktober von 12 bis 16 Uhr und Samstag, 21. Oktober, von 10 bis 13 Uhr, Telefon: 0476/57 96 27
Kelmis:
Schwimmbad, während der Öffnungszeiten am Freitag, 20. Oktober und Samstag, 21. Oktober
Eupen:
- Jugendtreff X-Dream am Alten Schlachthof
- Jugendtreff Kettenis (Vyllgasse)
jeweils Freitag, 20. Oktober von 18 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr
Raeren:
- Dorfhaus Eynatten, Freitag, 20. Oktober von 12 bis 18 Uhr
- Sporthalle Eynatten, Samstag, 21. Oktober von 10 bis 16 Uhr
Gudrun Hunold