Sommer 2022, die Gemeinde Vielsalm hat nicht genug Trinkwasser. Es ist ein trockener Sommer mit vielen Touristen und hohem Wasserverbrauch bei Unternehmen. Die Wasserentnahmen in Vielsalm reichen nicht aus. 1.000 Lastwagen sind nötig, um Wasser aus den Reservoirs von Francorchamps und Tiège zu holen, um die Gemeinde Vielsalm mit Wasser zu versorgen. Die LKW fahren rund um die Uhr.
Der Bau eines neuen Wasserreservoirs auf den Höhen des Ortes soll dafür sorgen, dass diese Pendelfahrten in Zukunft nicht mehr nötig sind. Das Wasser soll dort aus den Wasserentnahmestellen, aber auch aus der Gileppe-Talsperre über eine "Wasser-Schnellstraße" ankommen, die bereits durch Stavelot führt. Denn auch Stavelot hatte in der Vergangenheit Wasserprobleme.
"Die Wassermengen in der Wallonie sind mehr als ausreichend, um die Nachfrage zu decken", sagt Benoît Moulin, Pressesprecher der SWDE, im Interview mit dem Sender Vedia. "Aber sie sind eben nicht gleichmäßig verteilt. Zudem gibt es in der Region nicht genug Grundwasser. Den Ausgleich schaffen bis zu 40 km lange Leitungen, um die Gebiete mit Wasser zu versorgen, in denen es knapp ist."
Das Wasser aus der Weser- und aus der Gileppe-Talsperre versorgt bereits Eupen, Verviers, das Herver Land und die Gegend um Stavelot - und künftig auch Vielsalm und vielleicht sogar Trois-Ponts und St. Vith. Da die neue Wasserstraße durch dieses Gebiet verläuft, könnte Trois-Ponts daran angeschlossen werden. Eine Verlängerung bis nach St. Vith ist möglich.
Aber wird das Wasser in den Talsperren auch ausreichen? Der Sicherheitsplan sei von 2015, so Benoît Moulin - vor den trockenen Sommern, den Überschwemmungen und den Anpassungen, die bei der Steuerung der Wasserstände der Talsperren vorgenommen wurden. Es wird über Lösungen nachgedacht, falls der Wasserbedarf stärker als erwartet ansteigt. Lösungen, die verhindern, dass mehr Grundwasser angezapft wird.
Insgesamt hat die SWDE zwölf Baustellen geplant, um die Wasserressourcen in der gesamten Wallonie besser zu verteilen. Die Hälfte davon ist bereits fertiggestellt. Gesamtkosten: 500 Millionen Euro.
vedia/gud
Welch ein Glück, dass unser Grundwasser künftig nicht für Lachsfarmen verwendet wird.