2016 wurde das erste Teilstück der Ostschleife eingeweiht. Konkret handelt es sich dabei um die Leitungen, die die Umspannwerke Amel, Bütgenbach und Bévercé verbinden. Nach mehreren Jahren Arbeit wurde nun das zweite Teilstück fertiggestellt. Die Leitungen zwischen den Umspannwerken Bévercé, Theux und Trois-Ponts wurden erneuert und verstärkt.
Markus Berger, Leiter der Infrastruktur-Abteilung bei Elia, erklärt, dass im Jahr 2012 der zusätzliche Bedarf an erneuerbaren Energien 200 Megawatt betragen habe. Heute könnten die Leitungen diesen Strombedarf erfüllen. Der Stromnetzbetreiber Elia habe zum Glück vorausschauend gehandelt und die Netzkapazität um das Sechsfache erhöht, so Markus Berger.
Für die Erneuerung des 25 Kilometer langen Stromnetzes zwischen Bévercé und Trois-Ponts mussten 110 Hochspannungsmasten ersetzt werden. Die Anzahl der Hochspannungsleitungen wurde verdoppelt.
Nun können zukünftige Windkraftprojekte einfacher in Angriff genommen werden, weiß der wallonische Energieminister, der sich persönlich ein Bild vor Ort gemacht hat. Philippe Henry erklärt, dass beim Bau der Masten unter anderem die Abstände zu den Wohnhäusern eingehalten werden mussten. Die Windkraftanlagen würden immer produktiver werden. Die Windkraft sei, genauso wie die Solarenergie, die Wasserkraft und die Biomasse, eine wichtige Energiequelle. Darüber hinaus sei es wichtig, dass alle Energiequellen gleichzeitig genutzt würden, um die Menge der erneuerbaren Energien bis Ende 2030 zu verdoppeln.
Der Stromnetzbetreiber Elia hat parallel Initiativen zur Erhaltung der Natur durchgeführt und unterstützt, insbesondere weil 60 Prozent der Freileitungsmasten in Natura-2000-Gebieten verlaufen. Unter anderem hat der Stromnetzbetreiber rund 2.600 Vogelschutzmarkierungen an den Freileitungen angebracht.
Eine dritte Etappe zur Verstärkung der Ostschleife wird derzeit geprüft. Fall es notwendig ist, könnten zukünftig die bestehenden 70-Kilovolt-Leitungen zwischen Amel, St. Vith und Gouvy durch 110-Kilovolt-Leitungen ersetzt werden.
vedia/dog