Die Stimmung ist gut, wenn auch dem ein oder anderen eine leichte Spannung anzusehen ist. 2023 wollen sich Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu einer Minderheit gehören, auch in Eupen nicht mehr verstecken, erklärt Mitorganisatorin Clara Falkenberg den knapp 70 Anwesenden im Eupener Stadtpark.
"Es ist jetzt Zeit, dass wir uns zeigen, dass wir laut und bunt sind. Es gibt auch was zu feiern: Belgien ist auf Platz zwei der LGBTQIA+-freundlichsten Länder." Dennoch wolle man für noch mehr Gleichberechtigung demonstrieren, so Clara Falkenberg von der politischen Jugendorganisation 'Ecolo J Ostbelgien'.
Und so ging es fröhlich mit Musik durch die Innenstadt. Gleich auf der Klötzerbahn klatschen einige Terrassenbesucher wohlwollend, andere schauen neugierig, was da gerade passiert.
"Viele trauen sich gar nicht auf die Straße. Wenn man mitläuft, ist man gleich Teil der Community. Das ist empowernd. Man fühlt sich nicht so alleine."
Nicht jeder reagiere gelassen auf sexuelle Minderheiten, weiß Clara Falkenberg - auch in Familien. Ablehnung und Hass mache vielen zu schaffen. "Vielen Menschen macht das schon Angst, weil man sieht: Da ist Hass. Man lebt in einer Bubble, wo man immer nur Positives hört. Und auf Facebook ist die Stimmung dann so schlecht."
"Wir nehmen euch nichts weg. Wenn ihr denkt, es gibt wichtigere Sachen, organisiert eure eigene Demo. Wir haben unsere Energie, um etwas Positives draus zu machen. Wir haben uns so lange versteckt oder zurückgehalten."
Deshalb sei es wichtig, dass auch Heterosexuelle die Pride-Gemeinschaft unterstützen. Da das der Fall war, zieht Clara Falkenberg eine positive Bilanz. "Ich bin zufrieden. Und selbst wenn es nur zwei Leute bestärkt, sich sicher auf der Straße zu fühlen, weil es akzeptiert wird."
Eine jährliche Parade sei durchaus denkbar, so Clara Falkenberg. Im Gespräch sei, dass zukünftig eine V.o.E. den Eupener Christopher-Street-Day organisieren könnte.
Manuel Zimmermann
Dazu folgender Witz :
Zwei Freunde diskutieren.
Sagt der eine : "Ich werde auswandern."
Fragt der andere : "Warum das denn ?"
Sagt der eine : "Du weißt ja, früher war Homosexualität verboten, jetzt ist es erlaubt und bevor es zur Pflicht wird, möchte ich auswandern."