Seit neun Uhr morgens sitzen sie hier zusammen bei Kartenspiel und Mensch-ärgere-dich-nicht. Sie sind von ehrenamtlichen Fahrern abgeholt worden - mit dem neuen Rollstuhl-gerechten Kleinbus. Zur Begrüßung gibt es Kaffee und Plätzchen.
Die Atmosphäre ist herzlich und fröhlich. Seit zehn Jahren gibt es diesen Treffpunkt nun schon im Herzen von Schönberg - jeden Dienstag und Donnerstag. Betreut wird die Gruppe von zwei Mitarbeitern von VIVADOM.
"Egal wer kann kommen, sie werden allemal abgeholt. Das tut den Leuten so immens gut, dass sie unter Leute kommen", erklärt Familienhelferin Cendrine Louis.
Anita hilft bei der Vorbereitung des Essens in der Küche. Da fühlt sie sich wohl - und gebraucht. Früher hat sie in der Schulküche in Büllingen gearbeitet, verrät sie uns. "Etwas machen und zusammen sein, das ist schön."
Anita hat die weiteste Anreise. Die meisten Senioren kommen aus der Gemeinde St. Vith, aber nur drei der Senioren direkt aus Schönberg. Guido besucht seit zwei Jahren das Seniorendorfhaus. Besonders schätzt er den gegenseitigen Respekt: "Die holen einen so auf, so wie man ist. Jeder wird angenommen. Und es ist sehr angenehm, hier im Dorfhaus zu sein."
Im Seniorendorfhaus kehrt nach dem gemeinsamen Mittagessen erstmal Ruhe ein: "Ruhe im Karton", sagt Guido. Für ihn ist ein Bett aufgebaut, die anderen machen es sich in den Schlafsesseln bequem. Einige wenige drehen noch eine Runde und spazieren bis zur Mariengrotte mit Pflegehelfer Daniel Mackels. Er war zuvor lange in einem Produktionsbetrieb tätig. Den Wechsel in den Sozialbereich hat Daniel Mackels nicht bereut: "Mir gefallen eigentlich die Leute sehr gut. Und die Dankbarkeit, die man zurückbekommt von den Leuten. Also, das ist schon sehr schön."
Und dann ist wirklich Ruhe im Karton - bis gleich wieder der Duft von Kaffee das Dorfhaus Schönberg erfüllen wird und schließlich alle nach Hause gefahren werden. Bis zur nächsten Woche.
Gudrun Hunold