Montagabend ist es im Eupener Stadtrat zu einem personellen Wechsel innerhalb der Ecolo-Fraktion gekommen. Thierry Dodémont hat seine Ratsmitgliedschaft niedergelegt. Der 29-Jährige sagte dem BRF, dass das politische Amt zeitlich nicht mehr mit seiner aktuellen Lebenssituation vereinbar sei. Nachrücker für Ecolo im Stadtrat ist Achim Nahl.
Der 65-Jährige ist kein Neuling. 2004 hatte er bereits Monika Dethier-Neumann als Nachrücker ersetzt, 2007 rückte er für Freddy Mockel nach. In der Legislatur 2012 bis 2018 war Nahl aber direkt in den Eupener Stadtrat gewählt worden. Nahl, der seit dem 1. Mai pensioniert ist, hatte 2015 zusammen mit Claudia Niessen die Interkulturelle Dialoggruppe gegründet, die er bis heute koordiniert.
Diskussionen gab es am Montagabend rund um den Friedhof in Eupen. "Warum wird auf dem Eupener Friedhof eigentlich nicht der Müll getrennt?", fragte CSP-Ratsmitglied Nathalie Johnen. Schöffe Michael Scholl erklärte, dass man dies schon im Jahr 2016 getestet habe, der Erfolg aber ausgeblieben sei. Dennoch wolle man bald einen neuen Versuch starten, damit jeder der trennen möchte, dies auch kann. Diesmal soll aber für mehr Platz für Restabfälle gesorgt werden.
Pinkfarbene Gießkannen
Ein anderes Friedhofsproblem konnte bis auf Weiteres gelöst werden. In der Vergangenheit sind die Friedhofsgießkannen aus Metall sowie Plastik nur selten zur Wasserausgabestelle zurückgebracht worden. Entweder wurden sie mehr oder weniger "versehentlich" mit nach Hause genommen oder hinter den Gräbern abgestellt.
Die Stadt hat jetzt pinkfarbene Gießkannen angeschafft. Seitdem werden sie laut Schöffe Scholl alle wieder an den vorgesehenen Stellplatz zurückgebracht.
Auf dem Eupener Friedhof gibt es 30 Gießkannen, auf dem Ketteniser Friedhof fünf Gießkannen. Dort habe es laut Schöffe Scholl nie Probleme durch verschwundene Gießkannen gegeben.
Verkehrsberuhigtes Seisselevedel als Beispiel
Der Vorplatz der Feuerwehrkaserne am Kehrweg erhält eine Instandsetzung. Im Haushalt der Stadt sind dazu 40.000 Euro eingeplant. Trotz Einstimmigkeit gab es in einem Punkt Bedenken aus den Reihen der CSP-Opposition.
Bei der Einrichtung eines Fahrradüberwegs neben dem Fußgängerüberweg an der Regionalstraße N68 an der Malmedyer Straße mit Verbindung zum Selterschlag sei zu überlegen, wie man Radfahrer zusätzlich vor einem Unfall schützen kann. Für Ecolo wird das in Zukunft neugestaltete und verkehrsberuhigte Seisselevedel ein gelungenes Beispiel für eine zeitgemäße Stadtplanung sein, bei der nicht der Autoverkehr, sondern der Mensch im Mittelpunkt der Überlegungen steht. "Deutlich mehr Grünflüchen und ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer werden die Wohnqualität im Seisselviertel spürbar und nachhaltig aufwerten", so Daniel Offermann.
Nach einer Frage der CSP bestätigte Schöffe Philippe Hunger im Stadtrat, dass die Taubenpopulation in Eupen leicht gestiegen sei. Abhilfe verspricht sich die Stadt Eupen von einem neuen Wanderfalkenpaar, das sich in Eupen niedergelassen habe. Leider gibt es laut Hunger noch immer zu viele Bürger, die wilde Tauben füttern, obwohl das auf dem Eupener Stadtgebiet verboten ist. Dieses meist gutgemeinte Füttern führe dazu, dass die Tauben bleiben und Verunreinigung verursachen.
Manuel Zimmermann