Es war ein froher Montagmorgen in der Residenz Leoni, denn endlich sind die Finanzsorgen vorbei. Das war die Botschaft der Verantwortlichen der Häuser Leoni und Katharinenstift.
"Wir wollten Ihnen und der Bevölkerung mitteilen, dass die VoG Kathleos die Residenz Leoni käuflich von der Interkommunalen Inago zum Preis von 17.042.000 Euro erworben hat", erklärte der stolze Verwaltungsratspräsident Marcel Strougmayer vor mehreren Dutzend geladener Gäste. "Damit können wir unseren Haushalt sehr entlasten. Denn vorher mussten wir 720.000 Euro Miete zahlen. Durch den Kauf und durch die Übernahme des günstigen Zinssatzes brauchen wir nur 390.000 Euro jährlich zurück zu zahlen. Und so machen wir eine Ersparnis von 330.000 Euro jährlich."
Mehr als 17 Millionen Euro für die Residenz Leoni. Doch jetzt ist Kathleos Herr im eigenen Haus. Möglich machte das ein Einspringen der DG: Zehn Millionen Euro sagte die Deutschsprachige Gemeinschaft an Subsidien zu. Bereits im Mai wurde die Transaktion abgeschlossen.
"Die Residenz hier ist seinerzeit ohne Subsidien gebaut worden. Man erklärte uns damals, dass die zeitlichen Abläufe nicht passten. Und durch unsere stetigen Kontakte zur Regierung, zu Minister Antoniadis, hat dieser dann die Idee formuliert, man könnte ja die Residenz abkaufen und so in den Genuss von 60 Prozent Subsidien gelangen", erklärt Strougmayer.
Schon bei der Eröffnung der Residenz Leoni Anfang 2021 war das Haus in einer finanziellen Schieflage. Schließlich hatte es von Anfang an keine DG-Finanzierung gegeben. Das Projekt trotzdem durchzuführen sei "mutig" gewesen, hieß es immer wieder. Warum sich vorher niemand um Subsidien bemüht hatte? "Vorher stand das nie zur Debatte. Zuerst wurden uns die Subsidien in Aussicht gestellt und dann wurde der Gedanke geboren. Kathleos ist eine sehr junge VoG, die über keine Rücklagen verfügt und da war es sehr mutig, diesen Schritt zu gehen."
Die finanzielle Schieflage habe neben der fehlenden Subsidierung viele weitere Gründe, skizzierten die Verantwortlichen. Schuld waren die Corona-Krise, die gestiegenen Baukosten und die Gehälterindexierung. Jetzt wollen alle nach vorne blicken: Der Kauf der Immobilie verschaffe Kathleos mehr finanziellen Spielraum. Kurz: Die Rückzahlung des Kredits ist günstiger als die jährliche Miete.
"Wir haben also Minderausgaben von 330.000 Euro. Dieses Geld können wir gut in Personal einsetzen. Denn wir möchten noch einen Mittagstisch organisieren und eine Tagespflege einrichten", erklärt der Verwaltungsratspräsident. Projekte gibt es also genug. Und selbst das Geld dafür scheint nun gesichert zu sein.
Simonne Doepgen