Die ersten Kletterer testen sie gerade - die allererste Brücken-Kletterwand in Belgien. 18 Meter hoch ist die Freiherr-von-Korff-Brücke direkt am Ravel.
Vier Kletterrouten wurden hier bereits befestigt. Zwei weitere sollen noch bis Freitag entstehen. Die Klettergriffe führen die Säulen hoch, aber auch in die Wölbung des Viadukt-Bogens soll man später klettern können.
Wichtigste Voraussetzung beim Klettern: die Sicherheit. Tina Hendriks und ihr Freund Arthur befestigen die nächsten Sicherheitsanker. "Dazu müssen wir Löcher bohren, die Löcher müssen wir dann gut sauber machen und dann mit chemischen Kleber füllen, damit alles gut hält. Und wenn dann einmal die Sicherheitsanker installiert sind, schauen wir, wo die Griffe genau hinkommen", erklärt Tina Hendriks.
Drei Wochen lang sind Helfer aus dem ganzen Land vor Ort, alles Kletterer des belgischen Alpinverbands. Einen Kletter-Verein gibt es seit kurzem aber auch in Ostbelgien. Gegründet von Tina Hendriks, ihrer Schwester Kirsten und deren Freund Johannes Seel. Gemeinsam kam ihnen die Idee zur Kletterwand am Viadukt von Born.
Ihr Projekt "Born 2 Climb" kommt bei Kletterern, aber auch bei Ravel-Passanten gut an. "Wir merken auf jeden Fall, dass wir schöne Rückmeldungen bekommen. Die Leute freuen sich auf die Möglichkeit, draußen zu klettern, was ja nicht so häufig möglich ist", sagt sagt Kirsten Hendriks vom Kletterclub Ostbelgien.
Auch finanziell bekommt der Verein Unterstützung: 10.000 Euro von der Gemeinde Amel. Weitere 15.000 Euro sollen durch 'Crowdfunding' eingebracht werden. "Das Crowdfunding läuft noch bis Ende August. Wir sind jetzt bei 92 Prozent. Es wäre schön, das Ziel zu erreichen. Denn davon hängt ab, wieviele Routen noch angebracht werden können."
Bis zu 15 Routen sollen an der Freiherr-von-Korff-Brücke in Born entstehen. Zum Start diese Woche werden sechs Routen kletterbereit sein. Am Freitag ist die offizielle Abnahme. Danach ist die Wand auch für Laien freigegeben. Anmelden kann man sich auf der Webseite des Kletterclubs.
Raffaela Schaus