6:30 Uhr ist Dienstbeginn für Najda Stulanovic. Allerdings startet die Krankenpflegerin ihren Dienst nicht im Krankenhaus, sondern direkt bei der ersten Patientin zu Hause. Najda Stulanovic ist Teil des Teams der mobilen Krankenpflege des Dienstleisters Vivadom.
Vivadom beschäftigt 200 Mitarbeiter in den verschiedensten Bereichen, neben Krankenpflegern auch Pflegehelfer, Familien- und Seniorenhelfer sowie Haushaltshilfen.
Krankenpflegerin Najda Stulanovic ist an diesem Freitag in Eupen unterwegs. Hier wird sie etwa 15 Patienten versorgen: Wundversorgung, Tabletten und Spritzen verabreichen, Verbände und Kompressionen anbringen.
"Die Patienten müssen das Material selber besorgen. Wir müssen damit natürlich dann auch wirtschaften. Wir dürfen uns nicht wie im All-Inclusive-Hotel bedienen. Wir achten da auch sehr auf die Kosten der Patienten und arbeiten sparsam mit dem Material."
Najda Stulanovic ist für manche Patienten der einzige Kontakt des Tages. Dementsprechend froh sind die Menschen, sie morgens zu sehen. Für ein kurzes Gespräch nimmt sich die Krankenpflegerin gerne Zeit.
"Wenn wir täglich zu den Leuten nach Hause gehen, sind wir ein Teil ihres Lebens. Das ist eine schöne Beziehung, die man da aufbaut. Das ist toll, wenn man dann kooperative Patienten hat, dann klappt die Pflege auch gut."
Auch in der mobilen Krankenpflege herrscht Fachkräftemangel. In ihren Augen wird zu wenig getan, um den Job attraktiv zu gestalten. Die junge Generation müsse die Vorteile des Berufs präsentiert bekommen.
Auch Najda hat sich spontan für den Job entschieden und ihn während des Studiums lieben gelernt. Für sie ist es ihre "Herzensarbeit".
Lena Orban