Zwei lange Biertische, ein paar Stühle, eine Internetverbindung und ein paar Stromkabel - fertig ist der Studierplatz in der Kirche. Seit dem 1. August stellt die Gemeinde Bleyberg die Dorfkirche für Studenten zur Verfügung. Zusammen mit dem Kirchenfabrikrat habe man die Idee entwickelt, erklärt Schöffe Sébastien Kessels. Die Kirche sei ein ruhiger Ort, der im Sommer zudem Schutz vor Hitze biete.
Sicherheitsbedenken gibt es in Bleyberg nicht: Die Kirche ist bereits mit Überwachungskameras ausgestattet, und außerdem kämen die Studenten ja zum Lernen und nicht zum Feiern, so Kessels.
Da die große Hitzewelle bislang ausgeblieben ist, gebe es nicht so viele Anfragen. Sollte es einmal mehr Anfragen als Plätze geben, würden Studenten aus der eigenen Gemeinde bevorzugt. Aber so lange das nicht der Fall ist, stehe die Kirche in Bleyberg jedem offen.
Für die Gottesdienste, die immer noch in der Kirche stattfinden, wenn auch nicht jede Woche, sei der Lernort kein Problem, so der Schöffe. Die Tische und Stühle nähmen nur wenig Platz ein. Außerdem sei es ein Mehrwert, wenn die Kirchen nicht nur für Messen genutzt würden, sondern auch für andere Verwendungszwecke. "Jeder weiß, dass viel Geld in die schönen Gebäude fließt."
Denkbar ist laut Sébastien Kessels auch, dass ganze Schulklassen zeitweise in der Kirche Abkühlung suchen oder Seniorengruppen, die dort beispielsweise zusammen Karten spielen könnten. Erst einmal richtet sich das Angebot aber an Schüler und Studenten.
Im August ist die Kirche in Bleyberg jeden Tag von 8 bis 17 Uhr für Lernende geöffnet. Interessierte können sich per Mail einschreiben.
Michaela Brück