"Ich persönlich überstehe so einen Tag, indem ich in mein klimatisiertes Büro gehe. Das kann natürlich nicht jeder. Auch für mich wird es schwierig, wenn die Temperatur über Körpertemperatur steigt - ab 40 Grad -, wird es wirklich anstrengend.
Und wenn man dann keine klimatisierte Umgebung hat, kann man nur versuchen, sich im Schatten aufzuhalten, einen Ventilator zu nutzen, viel zu trinken und den Tag so gut wie möglich zu überstehen", sagt Philippe Mennicken aus Eupen. Seit 17 Jahren lebt er mit seiner Familie in Athen.
"Also in Athen gehen die Temperaturen eigentlich kaum unter 30 Grad. Und das ist das schwierige, dass die Hitze den ganzen Tag und die ganze Nacht anhält und man nicht mal in der Nacht die Möglichkeit hat, sich von der Hitze zu erholen."
Eine Siesta um die Mittagszeit ist nicht jedermanns Sache. Aber so manch einer würde sich bei diesen Temperaturen bestimmt Hitzefrei wünschen. "Hitzefrei gibt es an sich nicht. Aber jetzt hatte die Regierung tatsächlich Lieferdienst – wie zum Beispiel eine Pizzabestellung – für die Zeit zwischen 12 und 17 Uhr verboten."
Extremwetter
In aller Munde waren natürlich auch in Griechenland die Waldbrände auf Rhodos und in den anderen Landesteilen. Überrascht sei man in Griechenland aber nicht, sagt Philippe Mennicken: "An die Brände hat sich die griechische Bevölkerung eigentlich schon gewöhnt. Nach der letzten Katastrophe 2018, bei der in einem Athener Vorort mehr als 100 Menschen umgekommen sind, hat die Regierung Maßnahmen getroffen. Es gibt jetzt ein Warnsystem, das automatisch auf Mobiltelefonen eine Warnung sendet, an die Menschen, die sich in einem Gefahrengebiet befinden. Da wird man automatisch aufgefordert, das Gefahrengebiet zu verlassen. Das System funktioniert auch für andere Extremwettersituationen. Zum Beispiel im Winter, wenn extremer Schneefall erwartet wird."
Das ist eine gute Maßnahme, um die Menschen zu schützen, sagt Philippe Mennicken. Griechenland habe seit der Katastrophe von 2018 auch erheblich in die Feuerwehrinfrastruktur und in mehr Personal investiert. Bei hunderten Waldbränden an verschiedenen Stellen stoße die griechische Feuerwehr aber an ihre Grenzen. Es sei natürlich weiterhin ein Problem, dass Waldbrände jedes Jahr Häuser zerstören.
Bemühungen
Dieses Jahr sei die Hitze noch ein Ticken schlimmer geworden. "Die Zeichen stehen auf weitere Hitzewellen und Extremwettersituationen, auch in Griechenland in der Zukunft." Klimawandelleugnern begegne er in Griechenland nicht, sagt Philippe Mennicken. Paradoxerweise sehe er aber wenig Bemühungen, Energie zu sparen oder den Lebenswandel zu ändern.
"Vielleicht fängt es jetzt mal so langsam an, dass die Menschen merken, da sind mehr Waldbrände und Extremtemperaturen, sodass endlich mal was gemacht wird", hofft Mennicken.
Die Ära der globalen Erwärmung sei zu Ende und "die Ära des globalen Siedens ist angebrochen", sagte UN-Generalsekretär António Guterres, nachdem Wissenschaftler am Donnerstag bestätigt hatten, dass die letzten drei Wochen die heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen waren und der Juli auf dem besten Weg ist, der heißeste Monat aller Zeiten zu werden.
"Der Klimawandel ist da. Es ist erschreckend. Und es ist erst der Anfang", so Guterres. "Es ist immer noch möglich, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius (über dem vorindustriellen Niveau) zu begrenzen und den schlimmsten Klimawandel zu verhindern. Aber nur mit dramatischen, sofortigen Klimaschutzmaßnahmen."
Manuel Zimmermann
Da gibt es nur eine Lösung : sich festkleben und fest an Greta glauben.
Aber jetzt mal Spaß bei Seite. Die Griechen müssen sich Gedanken machen, wie mit der Hitze umgehen. Die Begrünung der Städte wäre eine Lösung. Ein schattiges Plätzchen ist immer eine Wohltat.
CO2 Einsparen ist Nonsens, weil der Ausstoß Griechenlands sehr gering ist. Es würde nichts ändern an der jetzigen Situation.