Lang, lang ist's her: Das trifft in doppelter Hinsicht auf das Sommerfest in Amel zu. Zum einen geht es bei dieser Veranstaltung um vergangenes Brauchtum und Folklore. Zum anderen haben die Veranstalter und ihre Gäste nun schon acht Jahre auf eine neue Auflage warten müssen. Bernd Niessen vom Festkomitee: "Im Prinzip waren wir 2019 wieder dran, in unserem Vier-Jahres-Rhythmus. Aber der Hof von Amel feierte sein 1.350-jähriges Jubiläum erst im Jahr 2020. Da hatten wir die Idee, es um ein Jahr zu verschieben. Ja, dann kam Corona ..."
Und alles kam anders. Immerhin legten sich die Organisatoren dann schnell auf das folgende Datum im alten Rhythmus fest: eben 2023. Und die Vorfreude ist umso größer: "Man spürt das bei den Leuten im Dorf und ringsherum, mit denen man redet, bei den Leuten im Dorf, die am Zug teilnehmen, auch im Organisationsteam. Alle sind hochmotiviert und freuen sich, dass es endlich wieder stattfinden kann", sagt Bernd Niessen.
Organisiert wird das Sommerfest in einem Gemeinschaftsprojekt vom Ameler Musikverein, von der Folkloretanzgruppe, den Landfrauen, vom Junggesellenverein und vom Kulturverein Amel-Einbertingen-Valender. Für die Junggesellen ist Robin Colaris zum ersten Mal im Festkomitee: "Ich muss sagen, dass es wirklich sehr gut geklappt hat aus unserer Sicht. Da ist natürlich viel Erfahrung dabei von den anderen Parteien und wir versuchen, uns dann mit unserer Manneskraft ein bisschen einzubringen und hoffen, dass wir positiv zum Fest beitragen können."
Die Ameler Junggesellen bestreiten denn auch gleich den Auftakt zum Wochenende am Freitagabend: "Genau, der Freitag ist unser Tag und den können wir ein bisschen gestalten, wie wir uns das vorstellen. Da öffnen wir schon um 16 Uhr die Tore zum After Work. Und dann im späteren Abend wird eine Coverband der Toten Hosen auftreten, die heißt Bonnie & Clyde und ist eine der bekanntesten Toten-Hosen-Coverbands Deutschlands."
Ein etwas anderes Repertoire spielen auf Einladung des Ameler Musikvereins am Samstagabend die Grenzlandmusikanten sowie die sechs Blechbläser und ein Schlagzeuger von BrassaBumm. Den Höhepunkt des Ameler Sommerfestes bildet aber - traditionell - der historische Umzug am Sonntagnachmittag. "Wir haben verschiedene Themen wie Heuernte, Kartoffelernte, verschiedene Planwagen mit Pferd, auch Hunde mit Karren, den Schulmeister mit seiner Schulklasse von anno dazumal und natürlich die Feuerwehr mit ihrer Handspritze", so Bernd Niessen. "Das ist natürlich immer eine Attraktion und eine Gaudi sowohl für die Feuerwehrleute als auch für die Zuschauer."
Das coronabedingt übersprungene Jubiläum "1.350 Jahre Hof von Amel" soll ebenfalls nachgeholt werden, kündigt Bernd Niessen an. "Der Dachverband für Tourismus und Kultur von der Gemeinde Amel hat zu diesem Jubiläum eine kleine Ausstellung ausgearbeitet, in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein zwischen Venn und Schneifel. Ich konnte da schon mal reinschauen und habe noch einiges gelernt über meine Heimat."
Und dann gibt es zu diesem Anlass auch noch ein eigenes Bier. "Da haben wir mit unserer Brauerei hier vom Hof von Amel aus Deidenberg, mit den Jungs von Beer Concept ein Bier brauen lassen, was am Samstag und Sonntag ausgeschenkt wird und sicherlich auch ein Highlight ist."
Und nicht nur daran dürften auch die Junggesellen wie Robin Colaris Geschmack finden. "Es ist ein Fest, das nicht nur das Dorf, sondern die ganze Gemeinde, die ganze Region zusammenbringt. Und da ist von jung bis alt für jeden was dabei. Und solange alle Leute, sage ich mal, einen schönen Tag erleben, ist das auch für junge Leute wie mich interessant."
Stephan Pesch