Wo früher Pillen und Ampullen in den Regalen standen, haben jetzt Gewürze und Kräuter ihren Platz. In den ehemaligen Räumlichkeiten der Apotheke Reul im Herzen der Stadt heißt das "L’Officine" seit einer Woche Gäste willkommen, auch Liebhaber der veganen Küche.
Morgens gibt es Frühstück, mittags klassische belgische Bistro-Küche. Abends ist geschlossen. Das hat mehrere Gründe, wie Geschäftsführer Jan Broichhausen erklärt. Dazu zählt auch die Personalfrage. "Wir haben bislang kein Personal. Zum Glück haben wir gute Studenten und Studentinnen, die schnell in den Job reingefunden haben."
"Eine zweite Sache ist aber auch unser eigenes Leben. Vielleicht möchte man mal Kinder bekommen und dann will man für die Familie da sein können." Der gelernte Bäcker arbeitet mehr im Servicebereich des Restaurants. Hinten in der Küche regiert seine Partnerin Corinne Margreve, eine gelernte Köchin.
Das Restaurantkonzept haben der 30- und die 31-Jährige gemeinsam entwickelt. "Da haben wir sehr lange nachgedacht. Er wollte eigentlich wieder backen und eine Art Café haben. Ich wollte meinen eigenen Produkte anbringen. So ist das entstanden", erzählt Corinne Margreve, eine gelernte Köchin. Regionale Produkte in den Vordergrund stellen ist ein Hauptanliegen des Gastronomenpaars. "Wir machen sehr viel selber, unter anderem veganen Käse."
Neues in Altem: Die größte Hürde war der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes, erklärt Jan Broichhausen. "Für die Fassade hatten wir mehrfach Konzepte mit unserem Werbetechniker ausgearbeitet, um eine Außenwirkung zu haben. Da gab es dann doch einige Unstimmigkeiten. Im Endeffekt mussten wir ein wenig zurückstecken, was unsere Außendarstellung angeht. Aber wir haben es akzeptiert."
Letztendlich wurden alle Hürden überwunden. Fest steht: Wo früher die Pillen gedreht wurden, muss jetzt der Laden drehen.
Manuel Zimmermann