Schneller als die Augen mitlesen können kann ChatGPT Texte liefern: Wer zum Beispiel eine Zusammenfassung von Goethes Faust haben will, bekommt sie auf Wunsch in 300 Wörtern. Die Künstliche Intelligenz schöpft aus Milliarden Daten, die ihr eingegeben wurden.
"Wir haben ein Bild von einer Maschine, einem Computer, einer Software, die denken kann und ein Bewusstsein hat. Aber das kann sie eben nicht. ChatGPT zum Beispiel ist ein Sprachmodell. Das Ziel ist es, menschliche Sprache zu imitieren und zu generieren. Es wurde trainiert mit Daten aus dem Internet und ich kann mit ihm in Dialog treten", erklärt Jan Hilgers, Medienpädagoge.
Jan Hilgers hat es selbst ausprobiert. Für seinen Infoabend über Künstliche Intelligenz hat der Medienpädagoge ChatGPT um ein Konzept gebeten: "Dann hat er mir aufgelistet: Dauer zwei Stunden, davon 30 Minuten Einführung usw., hat mir sozusagen Inspiration gegeben. Ich habe das aber nicht 1:1 übernommen, weil er nicht meinen Stil kennt, meine Art und Weise, zu arbeiten. Aber es war eine Grundlage, die ich mit meiner menschlichen Intelligenz und mit meinem Bewusstsein ausbaue."
Kritischer Umgang statt blindes Vertrauen
Für Jan Hilgers ist ChatGPT eine Arbeitserleichterung, ein Werkzeug, das unterstützen, aber nicht eigenständig denken kann und längst nicht alles weiß. "Ich habe ihn mal gefragt, wie in Belgien die Gesetzgebung aussieht: ein Wasseranschluss im Haus muss ja zum Beispiel eine gewisse Entfernung haben zu einer Stromquelle. ChatGPT hat geantwortet, dass es in Belgien eine solche Gesetzgebung nicht gibt. Es gibt sie aber. Wenn ich ihn also etwas frage, von dem ich keine Ahnung habe und mich dann darauf verlasse, dass das korrekt ist, ist das schwierig. Ich muss mich trotzdem in meiner Materie auskennen."
Der Medienpädagoge warnt vor blindem Vertrauen in die künstliche Intelligenz und rät zu einem kritischen Umgang mit ChatGPT: "Weil er voller Fehler ist. Wenn ich den was frage, der würde niemals sagen, das weiß ich nicht. Wenn er dazu nichts in seinen Daten findet, erfindet er etwas. Oder wenn ich nach der Quelle frage, kann es sein, dass er mir einen Link gibt, der nicht existiert."
Schon jetzt wird ChatGPT in vielen Bereichen genutzt, die mit Text und Sprache zu tun haben. Kinder kommen zum Beispiel schon durch die App "Snapchat" damit in Berührung. Dass die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz in Händen einiger großer Konzerne liegt, darin sieht der Medienpädagoge eine Gefahr. Die Politik ist gefordert, zu regulieren und jeder einzelne, kritisch mit Technologien wie ChatGPT umzugehen.
Michaela Brück
Wenn das Ding wirklich "Intelligenz" besitzen würde, würde es dem Anfragenden sagen, "ich darf mich nicht in deine privaten Angelegenheiten einmischen, und muss so wie so die Autorenrechte anderer respektieren. Daher such dir deine Texte und sonstige Argumente selbst zusammen, und wenn du das nicht auf die Reihe bekommst, dann bis du eben ein Dummer von der Gattung Mensch" ! Amen