Die Ruyff ist ein kleiner Bach, der in Henri-Chapelle entspringt und in Dolhain in die Weser mündet. Obwohl er harmlos erscheint, tritt er bei starken Regenfällen regelmäßig über die Ufer. Das liegt unter anderem an seinem kurvenreichen Verlauf.
"Am Fuße des Eisenbahnübergangs gabelt sich die Ruyff praktisch um 90 Grad", erklärt Henri Flas, der Leiter des Planungsbüros Flas. "Dann wechselt sie von einem rund vier Meter breiten Abschnitt auf einen zwei Meter breiten Abschnitt. Wir haben es also mit einem hydraulischen Stau zu tun, der unweigerlich dazu führt, dass sich das Wasser aufstaut. So werden Gärten und Häuser überflutet und das gesamte Viertel überschwemmt, bevor die Ruyff in die Weser mündet."
Um den Wiederaufbau so gut wie möglich zu gestalten, wird das Verhalten des Wasserlaufs durch die Wallonische Region berücksichtigt. Geplant ist unter anderem, ein wichtiges Teilstück der Ruyff unter freien Himmel zu verlegen. Dafür sollen einige Gebäude und Garagen abgerissen werden. "Die Ruyff wird wieder geöffnet, um einen offenen, aber kanalisierten und kontrollierten Abfluss zu ermöglichen", so Flas.
Für die Gemeinde und ihre Bewohner ist das Projekt eine echte Erlösung. Es bleibt jedoch die Frage, was mit den Sozialwohnungen passiert. Sie sollen laut einer Studie verschwinden.
"Wir verlieren hier immerhin 60 Wohnungen, also ist das nicht nichts", gibt Valérie Dejardin, die Bürgermeisterin von Limbourg, zu bedenken. "Man muss einen Ort finden, um sie wieder aufzubauen. Das ist kompliziert. Es ist auch noch unklar, wie es um die Verlängerung der Rue Moulin en Ruyff steht. Dort könnte man einige Wohnungen eventuell auf Stelzen setzen. Dafür muss man die letzten Studien der Wallonischen Region abwarten, die für Januar 2024 geplant sind."
vedia/dog