Der geplante Bau eines Kulturgebäudes für die bosnische Vereinigung Elif erregt im Eupener Ortsteil Stockem die Gemüter. Der Bau soll an der Vervierser Straße, in unmittelbarer Nähe des künftigen Polizeigebäudes, entstehen. An dem ursprünglichen Projekt wurden bereits Anpassungen vorgenommen. So wurde unter anderem das Volumen des Baus reduziert.
Bei der Stadt Eupen gingen 56 Einzeleinsprüche ein. Zusätzlich unterzeichneten 63 Personen einen Einspruch, bei dem Argumente wie Lärmbelästigung oder die Beeinträchtigung des ländlichen Charakters von Stockem angeführt werden.
Aber auch die Größe des Gebäudes wird in Frage gestellt. Ebenso wurde moniert, dass die 19 vorgesehenen Parkplätze im Rahmen von regelmäßigen Aktivitäten für circa 140 bosnische Familien nicht ausreichen würden.
In der Petition hatten Anwohner auch angeführt, dass auf einem denkmalgeschützten Gelände gebaut werden solle. Das betrifft allerdings nur ein kleines Teilstück, wie Bürgermeisterin Claudia Niessen erklärt.
Die bosnische Vereinigung Elif hofft, dass ihr Projekt genehmigt wird, um zeitnah mit dem Bau beginnen zu können. Vorübergehend ist die Vereinigung in den Räumen der ehemaligen Chocolaterie Jacques angesiedelt.
"Wir warten jetzt gerade auf die Entscheidung der Gemeinde. Das Projekt ist eingereicht, wir haben alle Änderungen vorgenommen, die die Gemeinde von uns verlangt hat und wir hoffen, dass es jetzt klappt mit der Baugenehmigung", sagt Basic Refik von der Kulturvereinigung Elif.
Bislang ist das Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen. "Im Moment läuft gerade die Einspruchsfrist, beziehungsweise die Frist der Gutachten ab. Die Gutachten sind alle beim Städtebaudienst eingegangen", sagt Bürgermeisterin Claudia Niessen. "Jetzt gilt es, die Einsprüche und Gutachten auszuwerten. Da gibt es Einsprüche, die pertinent oder weniger pertinent sind."
"Wir werden auch den Fachbereich der Deutschsprachigen Gemeinschaft konsultieren und das Gemeindekollegium wird Mitte August dann eine Genehmigung erteilen, eine Genehmigung mit Auflagen oder eine Ablehnung."
Chantal Delhez
Vielleicht sollte man überlegen, dass aus einem bosnischen Kulturzentrum ein Haus für Kulturen wird.
Das können dann alle nutzen.
Und unterschiedliche Kulturen sich kennen lernen und das Zusammenleben üben.
Der integrative Gedanke braucht keine neuen Räumlichkeiten sondern die Nutzung vorhandener Strukturen und Möglichkeiten. Und den Willen und Mut sich zu integrieren.
Was beinhaltet der Begriff „Kulturzentrum“, bietet Eupen denn so wenig an für andere Kulturen oder werden vorhandene Angebote nicht genutzt oder verstanden?
Kann man ja mal fragen….