Es ist ein spannender Moment für die Gläubigen, wenn der goldene Marienschrein nach altem Ritus geöffnet wird. Der Domprobst und die Aachener Oberbürgermeisterin überprüfen die Unversehrtheit des Schlosses, das dann von einem Goldschmied mit Hammerschlägen aufgebrochen wird.
Die vier Tuchreliquien, die dann aus dem Schrein entnommen werden, sind in Seidentüchern eingewickelt. Ihre Echthheit ist nicht historisch belegt. Es sind Stoffreste aus antiker Zeit, die Karl der Große 799 aus Jerusalem, Konstantinopel oder Rom erhalten hat.
Seit 1349 werden sie alle sieben Jahre aus dem Schrein geholt. In den kommenden zehn Tagen werden die Tuchreliquien zu Beginn der Gottesdienste draußen auf dem Katschhof und im Dom gezeigt.
Rund 100.000 Pilger werden in Aachen erwartet. Zur Heiligtumsfahrt stehen mehr als 140 Veranstaltungen auf Plätzen und Bühnen in der Innenstadt auf dem Programm. Neben spirituellen Angeboten gehören auch Kunst und Kultur dazu. Am Samstag, dem Tag der Euregio, pilgern Menschen aus den grenznahen Nachbardiözesen gemeinsam vom Dreiländereck nach Aachen.
Michaela Brück