Aachen wappnet sich. Das Viertel rund um den Dom haben in diesen Tagen Handwerker fest im Griff. Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am Freitagabend findet um 19 Uhr die so genannte "Erhebungsfeier" im Aachener Dom statt. Dann wird der Marienschrein geöffnet. Gezeigt werden vier heilige Tuchreliquien.
"Wir bauen hier gerade eine große Altarinsel auf: eine multifunktionale Bühne, um die Heiligtümer zu zeigen", erklärt Marco Sievert von Event AC, der den technischen Aufbau leitet. "Jeden Morgen beim Pilgergottesdienst und abends gibt es hier ein Kulturprogramm. Hier gibt es viel von Klassik über Jazz und Comedy. Und das ist kostenlos."
Erwartet werden bis zu 100.000 Pilger aus der ganzen Welt. Sie alle wollen die Heiligtümer sehen. Der Überlieferung nach handelt es sich dabei um das Kleid Mariens, das sie in der Geburtsnacht getragen haben soll, die Windel Jesu, das Enthauptungstuch Johannes des Täufers und das Lendentuch Jesu.
Eigentlich hätte die letzte Heiligtumsfahrt 2021 stattfinden sollen. Wegen Corona wurde das Kirchenfest jedoch verschoben. Jetzt endlich ist es wieder soweit. "Das gehört eigentlich ein bisschen zur DNA dieser Stadt. Alle sieben Jahre - seit fast 700 Jahren. Jetzt mussten wir einmal um zwei Jahre verschieben und jetzt wird sie wieder in fünf Jahren stattfinden. Daran sieht man: Das gehört jetzt einfach ganz fest dazu."
Um wieder in den sieben-Jahres-Rhythmus zu kommen, gibt es die nächste Heiligtumsfahrt dann wieder 2028. Die Festlichkeiten dauern bis zum 19. Juni.
Simonne Doepgen