In Büllingen wird in diesem Jahr "abgespeckt". 2010 war für die Gemeinde Büllingen budgetär ein Mammutjahr mit vielen Großprojekten - allen voran die Ortsdurchfahrt, die fast fertig ist. Dieses Jahr sind weniger als 1,4 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen.
Als Werner Brüls das "Märchenbuch" als solches löblich fand, schaute Bürgermeister Friedhelm Wirtz erschrocken auf. Dabei meinte der Oppositionssprecher gar nicht den Haushaltsentwurf, sondern die künftige Dreingabe der Gemeinde bei der Geburt jedes neuen Büllinger Bürgers: Zur Prämie kommt eben ein Märchenbuch dazu, aus dem die Eltern ihren Kindern vorlesen sollen, um möglichst früh die Lust am Lesen zu wecken.
Und das war nicht einmal der einzige Aspekt des neuen Haushalts, dem die Opposition etwas abgewinnen konnte. Auch dass nach diesem Mammutjahr das Budget nun sehr eng geschnürt ist, wollte sie nicht kritisieren. Dann schon eher, dass jetzt, wo die Ortsdurchfahrt Büllingen doch so gut wie fertig sei, eine Entlastungsstraße für den Schwerlastverkehr für die Mehrheit wohl kein Thema sei. Sie nehme noch nicht einmal die Planungen in Form einer Machbarkeitsstudie in Angriff, beklagte Jenny Möres.
Demgegenüber wünschte sich Björn Pfeiffer eine klare Aussage des Kollegiums zur Anschaffung einer Weihnachtsbeleuchtung - hier stehen aber noch Gespräche mit dem Werbeverein an. Ansonsten rieben sich Walter Velz und Werner Brüls höchstens an der Darstellung des Schuldenabbaus - den sie im übrigen begrüßen.
Für Bürgermeister Wirtz steht fest: Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, werden 2011 und 2012 keine Anleihen gemacht und gleichzeitig die Schulden rigoros zurückgefahren. Er wolle den Nachfolgern nicht leere Kassen hinterlassen, wer immer auch nach 2012 in Büllingen das Sagen habe.
Die Opposition konnte dem Haushalt trotz der ein oder anderen Gemeinsamkeit "so nicht ganz zustimmen", was auf ein Nein der acht Oppositionsmitglieder hinauslief. Für den Haushalt 2011 stimmten die neun Vertreter der Büllinger Mehrheit.