Schöffe Reinhold Adams gab unumwunden zu, dass dieses Projekt nicht aus seiner Feder stamme: "Wir haben das größtenteils bei der Gemeinde Kelmis abgekupfert".
Es gehe darum, Wohngebäude mit einer Wärmebildkamera untersuchen zu lassen, um festzustellen, wo es Isolationsmängel, Wärmebrücken oder ähnliches gibt. Prioritär berücksichtigt werden Häuser oder Wohnungen, die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden.
Laut Reinhold Adams hofft die Gemeinde, im ersten Jahr 50 Untersuchungen machen zu können. Sollten mehr Wohneigentümer Interesse anmelden, könne die Gemeinde das Projekt 2024 und 2025 neu auflegen.
Vorgesehen ist eine Eigenbeteiligung von 100 Euro. Damit wolle die Gemeinde nicht abschrecken, sondern "die Spreu vom Weizen trennen", so Adams, "nicht dass jemand nur aus Neugier eine Untersuchung durchführen lässt. Der Antragsteller sollte schon wirklich vorhaben, etwas gegen die Mängel zu unternehmen."
Online-Versteigerung von Gemeindeimmobilien
Bei der Verabschiedung des laufenden Haushalts hatte Bürgermeister Friedhelm Wirtz erklärt, dass die Finanzierung anstehender Großprojekte (Bauhof, Kindergarten Büllingen, Sporthallen ...) nur gelingen könne, wenn die Gemeinde "die eine oder andere Liegenschaft oder Immobilie" verkaufe. Daran führe kein Weg vorbei.
Nach notarieller Beratung wird das über die Online-Plattform biddit.be erfolgen. Der Verkauf wird wie bei einer Versteigerung organisiert, wobei die Gemeinde aber nicht verpflichtet ist, den Zuschlag zu erteilen, erklärte Schöffe Michael Schmitt.
Bei den ausgesuchten Immobilien handelt es sich um eine frühere Jugendherberge in Berterath, eine ehemalige Lehrerwohnung Am Wittumhof in Büllingen, um eine Parzelle bzw. Baustelle an der Alten Aachener Straße, Parzellen zwischen Merlscheid und Berterath und den Teil der Parzelle auf Morsheck, der nicht für den Bau eines neuen Polizeigebäudes veräußert wurde.
"Ich denke, dass wir eine gute Wahl getroffen haben", sagte Schmitt, "alles wird über das Notariat abgewickelt." Interessenten empfahl er, sich an das Notariat zu wenden.
Mit ersten Ergebnissen sei vielleicht schon bis Ende des Sommers zu rechnen.
Rechtsstreit mit zwei Landpächtern
Manfred Rauw fragte nach dem Stand der Dinge in einem Rechtsstreit zwischen der Gemeinde und zwei Landpächtern. Friedhelm Wirtz erläuterte, die Gemeinde habe bis hinauf zum Kassationshof Recht bekommen, so dass sich die Pächter "im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker machen müssen".
Es sei auch ein Zwangsgeld von 500 Euro im Monat verhängt worden, allerdings sehe das Gerichtsurteil keine Zwangsräumung vor.
Nun hätten die Pächter das Land in diesem Frühjahr dennoch weiter bewirtschaftet. Über ihren Rechtsbeistand und einen Gerichtsvollzieher hat die Gemeinde ihnen eine letzte Frist eingeräumt bis kommenden Montag. "Im schlimmsten Fall müssten wir die Parzellen verkaufen", sagte Wirtz, "dann hätten wir das Problem gelöst."
Mehr Geld für Sterilisierung von Katzen
Um der Vermehrung streunender Katzen Einhalt zu gebieten, stellt die Wallonische Region den Gemeinden Geld zur Verfügung. Damit werden die Kosten des Tierarztes gedeckt, der die Katzen sterilisiert. Statt bisher 1000 Euro pro Jahr werden der Gemeinde dafür bis zu 3000 Euro pro Jahr bewilligt.
Stephan Pesch