Die Kammerjäger Christian Henrion und Belinga Michel sind schon seit Montag und noch bis Freitag in ganz Eupen unterwegs. Auf ihrer Route klettern sie in Bachläufe, öffnen Kanaldeckel oder besuchen Privatpersonen, die mit Ratten zu tun haben.
Wo sich Ratten gerne tummeln, ist für sie längst kein Geheimnis mehr. "Man findet viele Ratten an Wasserläufen. Dort finden sie Nahrung und natürlich Wasser. In der Kanalisation finden sie auch, was sie zum Leben brauchen", erklärt Christian Henrion. "Bei Privathaushalten bedienen sie sich, wo Hühner oder Kaninchen ihr Futter haben. Ein weiterer Anziehungspunkt sind natürlich auch die Komposthaufen."
Wer Ratten sieht, soll sich unbedingt bei der Stadtverwaltung melden. Das gilt auch nach der Aktionswoche. Bürger können dann beim Bauhof einen Giftköder erhalten.
Die grünen Giftköder, die Christian Henrion und sein Kollege derzeit auslegen, haben es jedenfalls in sich. Da heißt es Finger - oder besser gesagt - Pfoten weg. Vor allem für Hunde sind sie gefährlich. Deshalb legen sie sie bevorzugt da aus, wo sie für Hunde schlecht zu erreichen sind.
"Privatpersonen mit Hund informieren wir natürlich zusätzlich", erklärt der Schädlingsbekämpfer. "Bei Katzen gibt es da keine Probleme. Hunde fressen eher einen Köder. Wenn man mit seinem Hund spaziert, sollte man also aufpassen. Aber grundsätzlich gehört der eh an die Leine." Manchmal kommt es aber vor, dass eine Katze eine vergiftete Ratte anknabbert. Sollte die Katze Anzeichen einer Vergiftung haben, oder ein Hund doch einen Köder gefressen haben, gilt es unverzüglich den Tierarzt zu konsultieren.
Mit Ratten ist jedenfalls nicht zu spaßen. Ihr Urin kann lebensbedrohliche Krankheiten bei Mensch und Tier auslösen. Noch kann man sich bei der Stadtverwaltung melden, um die Kammerjäger zu bestellen.
Manuel Zimmermann