Ursprünglich waren für dieses Jahr schon Photovoltaikanlagen für die Schulen in Schoppen und Meyerode vorgesehen sowie für das Wasserwerk Hepscheid.
Nun kommt neben dem Gebäude für die außerschulische Betreuung Auf Kahlert und das Tourist-Info in Montenau noch das frühere Kindergartengebäude Zum Bambusch hinzu. Dort werden neben der Bibliothek eine Kinderkrippe und ein Seniorendorfhaus eingerichtet.
Vorsichtshalber Maximum veranschlagt
Die Schätzung für diese Anlage von 10 kW beläuft sich auf 16.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer). Ohne Erfahrungswerte wie bei den Schulen müsse sich die Gemeinde auf eine grobe Schätzung verlassen, sagte Energieschöffe Patrick Heyen.
Daher wolle sie das Maximum für die noch geltende Regelung mit rückwärts laufendem Stromzähler ausnutzen. Dafür muss die Anlage aber noch in diesem Jahr installiert und in Betrieb genommen werden.
Berthold Müller zweifelte an dem geschätzten Verbrauch von 9700 Kilowattstunden Peak, da die Einrichtung nur an fünf Tagen pro Woche genutzt werde. Mehrere Vertreter des Gemeindekollegiums argumentierten aber, dass dort "einiges los sein" werde.
Grundsätzlich begrüßte die Opposition nach den Worten von Gary Jost, dass die Gemeinde Amel nun endlich verstärkt in Photovoltaik investiere. Das stimme so nicht, korrigierte Bürgermeister Erik Wiesemes: Das habe sie schon seit längerem im Auge.
Forstwirtschaft wird neu ausgerichtet
Bei der Vorstellung der ersten Haushaltsanpassung und der Rechnungslegung des Vorjahres unterstrich er, dass trotz guter Einnahmen aus dem Holzverkauf (im Vergleich zu den Krisenjahren 2019 und 2020) der Wald keine sichere Einnahmequelle mehr sei und sich von heute auf morgen zu einem Sorgenkind entwickeln könne (wegen extremer Wetterlagen mit anhaltender Trockenheit und Schädlingsbefall). Die Forstpolitik werde darum verstärkt auf Mischwald ausgelegt, was wiederum mit hohen Kosten verbunden sei.
Der neue Forsteinrichtungsplan für die Gemeinden Amel und Büllingen ist übrigens am Montag mit beiden Gemeinderäten besprochen worden und wird 2024/25 zur Abstimmung vorliegen.
Windparks als sichere Einnahmequellen
Erik Wiesemes unterstrich einmal mehr, dass es notwendig sei, "neue, regelmäßige und sichere Einnahmequellen" zu suchen. Dazu gehörten die geplanten Windparks mit Büllingen und im Wolfsbusch entlang der Autobahn. Damit sind im Vorfeld aber hohe Unkosten verbunden, für die fachliche Begleitung oder die Reservierung von Einspeisekapazität.
Durch Verhandlungen mit dem Betreiber des Windparks in Valender konnten rückwirkend höhere Mieteinnahmen erzielt werden. Das machte sich schon für das vergangene Jahr bemerkbar, wo die Mieteinnahmen insgesamt mittlerweile elf Prozent der Betriebserträge ausmachten.
Zu Beginn der Sitzung gedachten die Ratsmitglieder mit einer Schweigeminute des verstorbenen Horst Dahm aus Born, der dem Ameler Gemeinderat in der Legislatur von 2006 bis 2012 angehörte.
Stephan Pesch