Anisa und Arbijon sind zwei der Kinder, um die sich Reittherapeutin Sarah Raisin kümmert. Sie sind Schüler am Zentrum für Förderpädagogik (ZFP). Ausgestattet mit verschiedenen Hilfsmitteln werden die Kinder bei der Förderung mit Pferd begleitet. Dabei wird etwa mit Piktogrammen gearbeitet, die den Kindern die anstehenden Aufgaben zeigen. Zusätzlich haben sie ihren Sprachcomputer dabei.
Doch zu Beginn einer Therapiestunde steht erst mal das Säubern der Hufe von Pony Lars an. Anisa und Arbijon sind regelmäßig bei dem Pony und verbringen eine Stunde Zeit mit ihm. Diese eine Stunde bewirkt sehr viel bei den Kindern. "Also zum einen ist die Freude immer sehr groß. Sie wissen dann, dass der Tag gekommen ist, an dem sie zum Pferd kommen. Und zum anderen werden sie viel selbstsicherer", erzählt Sarah Raisin.
Unterstützte Kommunikation ist am ZFP ein großes Thema, soll aber eben nicht nur im Klassenzimmer angewandt werden. "Die Kommunikation endet ja nicht an der Ausgangstür des Schulgebäudes. Die ist überall, und daher versuchen wir auch, die Hilfsmittel der Kinder in alle Lebensbereiche der Kinder zu integrieren. Das heißt, auch wenn sie die Schule verlassen", sagt Nicole Quinting vom ZFP.
Nicht jedes Kind kann mit jedem Hilfsmittel umgehen. Während etwa Anisa nur Laute von sich gibt, spricht Arbijon auch einige Worte. Individuell muss da auch die Förderung angepasst werden. "Man kann die unterstützte Kommunikation nicht auf eine Sache reduzieren. Wir reden da von Multimodalität. Das heißt, Gebärden werden eingesetzt, Symbole oder die Sprachcomputer", so Quinting.
Am 2. und 3. Juni finden in Eupen Fachtage zum Thema unterstützte Kommunikation statt, organisiert vom ZFP und der Dienststelle für selbstbestimmtes Leben. An den beiden Tagen wird nochmal mehr auf das Thema aufmerksam gemacht und es werden die vorhandenen Möglichkeiten aufgezeigt.
"Wir haben uns das als Aufgabe gesetzt, für das Thema nochmal stärker zu sensibilisieren, denn Kommunikation ist ein Grundrecht für jeden", sagt Lara Classen von der Dienststelle für selbstbestimmtes Leben. "Jede Person, egal welches Alter oder welche Beeinträchtigung, hat den Wunsch sich mitzuteilen. Deshalb ist es einfach wichtig, sich dafür stark zu machen."
Lena Orban