Nach dem Hochwasser vom Juli 2021 waren einige Straßenabschnitte bedenklich abgesackt. Der Zustand hat sich in der Zwischenzeit weiter verschlechtert. Durch die Regenfälle der letzten Monate kommt weiteres Wasser nach, das die betreffenden Stellen ausspült.
Schon Ende Oktober 2021 hatte der Reuländer Gemeinderat beschlossen, die Abschnitte untersuchen zu lassen. Eine Vorstudie kam auf eine Kostenschätzung von rund 600.000 Euro. Dieser Betrag dürfte wegen der gestiegenen Materialkosten mittlerweile eher bei 700.000 Euro liegen.
Der Gemeinde bleibt in diesen Fällen aber ein so kostspieliges Verfahren wie an einer ähnlichen Stelle kurz vor Ouren erspart.
Nun wurden die nächsten Schritte zur Planung der Arbeiten eingeleitet: für einen Projektautor sowie einen Gesundheits- und Sicherheitskoordinator sind vorläufig 50.000 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) bewilligt.
Die Arbeiten seien ja auch nötig, meinte Helmuth Wiesen und Bürgermeisterin Marion Dhur fügte hinzu: "absolut nötig!"
Vorsichtige Finanzplanung zahlt sich aus
Nach der Rechnungslegung 2022 sieht sich das Gemeindekollegium in seiner vorsichtigen Finanzplanung bestätigt. Das eigentliche Rechnungsjahr weise zwar ein Ergebnis von 735.000 Euro auf, erklärte Finanzschöffe Serge Dollendorf, das liege aber unter anderem an buchhalterischen Einmaleffekten.
"Wir sind am Top angekommen", so Dollendorf, und es sei gut gewesen, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren nicht alles zur Verfügung stehende Geld gleich ausgegeben hat. "Weil wir wussten, was kommt."
Der Holzverkauf sei im vergangenen Jahr noch außergewöhnlich gut gelaufen. Das sei aber auf Dauer schwer einzuschätzen.
Dafür sind die Personal- und Funktionskosten zum Teil deutlich gestiegen, vor allem wegen der höheren Energiekosten. Das gilt auch für die Beteiligung an kommunalen Zweckverbänden wie der Hilfeleistungszone oder Vivias.
Eine gegenläufige Tendenz gibt es bei der Unterstützung der Kirchenfabriken: Der Gemeindeanteil sank im Laufe von vier Jahren um rund 120.000 Euro auf zuletzt 42.000 Euro. "Damit sind wir bei einem absoluten Minimum angekommen", räumte Serge Dollendorf ein.
Offener Jugendarbeit eine Chance geben
Neben der jährlichen Kostenbeteiligung an der Jugendinformation wird sich die Gemeinde Burg-Reuland bis 2027 auch an der offenen Jugendarbeit beteiligen.
Schöffin Sonja Houscheid hofft auf einen Mehrwert und auf möglichst viel Erfolg dabei, nicht organisierte Jugendliche zu ereichen. Frühere Umfragen unter Jugendlichen hatten dafür in der Gemeinde Burg-Reuland keinen Bedarf festgestellt.
Vieles werde durch die Vereine aufgefangen, stellten die Ratsmitglieder fest, aber man wolle "der Sache eine Chance geben".
Stephan Pesch