Benedikt Mommer ist ein echter Fan der Pigalle. Auf seinem linken Oberarm hat er sogar ein Pigalle-Tattoo. Für ihn ist dieser Ort auch mehr als "nur" eine Kneipe. "Für mich ist die Pigalle auf jeden eine super Anlaufstelle gewesen, um Leute zu treffen, eine gute Zeit mit Freunden zu verbringen oder auch um Leute kennen zu lernen. Es war einfach ein Treffpunkt für Jung und Alt. Es wurde auch mal als Heimathafen oder zweites Wohnzimmer bezeichnet."
Die letzten sechs Jahre wurde die Pigalle von Mike Lecok geführt. Der 32-Jährige hat sich gegen eine weitere Laufbahn als Wirt entschieden. "Auf der einen Seite ist es auf jeden Fall eine Erleichterung. Aber es ist natürlich auch schwer", sagt er. "Man lernt viele Leute kennen und hängt auch an diesen Leuten."
Seit sich die Nachricht von der Pigalle-Schließung herumgesprochen hat, war viel los in der Kneipe. Auch Gäste, die schon Jahre nicht mehr da waren, wollten noch mal ein wenig Pigalle-Luft schnuppern und in Erinnerungen schwelgen. "Ich denke, es hängt nicht vom Raum oder dem Wirt ab. Es ist die Dynamik, die durch Alt und Jung und die verschiedenen Musikgeschmäcker entsteht - einfach die Vielfalt."
Auch Benedikt Mommer ist vom besonderen Flair der Pigalle überzeugt. "Es ist einfach das Gesamte. Den Rik habe ich nicht mehr gekannt. Aber sowohl Lars als auch Mike waren super coole Wirte. Dann kommt der Flair von der Pigalle hinzu. Es ist eine super schöne Kneipe. Eine richtig alte Bar mit großer Auswahl an Getränken und viel Platz zum Tanzen", und mit Musik, die meist auch die Gäste auswählen durften.
Leider alles Geschichten aus der Vergangenheit. Ob dies das endgültige und definitive Ende der Pigalle ist, steht aber noch in den Sternen. Der Besitzer der Immobilie, Rainer Lecok, sagte dem BRF, er sei offen für jeden, der ein überzeugendes Konzept für die Pigalle vorweisen kann. Er ist da aber zurzeit wenig zuversichtlich, da die Aussichten im Gastronomiebereich und die sich ändernden Ausgehgewohnheiten für angehende Wirte nicht gut seien. Es sei sogar nicht auszuschließen, dass aus der Pigalle bald Büroräume werden.
Benedikt Mommer hofft, dass es soweit nicht kommen muss. "Es wäre natürlich schön, wenn die Pigalle nicht zumachen würde. Es ist ja auch ein riesen Stück Eupener Kultur, die mit der Pigalle verschwinden würde. Es wäre eine tolle Sache, wenn sich jemand dessen annehmen würde."
Manuel Zimmermann