Es gibt mehrere Buslinien, die die deutsch-belgische Grenze überqueren: im Norden die 14 zwischen Aachen und Eupen und die Buslinie 24 zwischen Aachen und Kelmis. Im Süden fährt die Buslinie 465 zwischen Trier und St. Vith. Welche Regelung auf diesen Strecken greift, hängt vom Tarifgebiet ab.
Die Linie 24 zwischen Kelmis und Aachen fällt zum Beispiel komplett in das Tarifgebiet des Aachener Verkehrsbundes. Das heißt, hier braucht man nur das Deutschlandticket, selbst wenn man in Belgien ein- und wieder aussteigen würde.
Das Gleiche gilt auch für die Strecke zwischen Trier und St. Vith, die in das Tarifgebiet des Trierer Verkehrsverbundes fällt. Auch hier braucht es nur das Deutschlandticket und keinen zusätzlichen Fahrschein für die belgische Seite.
Bei der Linie 14 zwischen Eupen und Aachen hingegen gibt es nur einen Übergangstarif. Das bedeutet: Das Deutschlandticket ist nur auf deutschem Gebiet gültig, genauer noch bis zur letzten Haltestelle in Deutschland. Ab dann braucht man ein zusätzliches Ticket für die belgische Seite.
Andreas Lejeune
Sehr kundenunfreundlich ist die Regelung bezüglich des Deutschlandtickets auf der Bahnstrecke Hergenrath-Aachen. Obwohl ein großer Teil der Bahnstrecke durch Deutschland führt, ist das Ticket auf dieser Strecke nicht gültig. Stattdessen müssen Fahrgäste 4,50 Euro pro Strecke zuzahlen.
Auf der einen Seite ließt man, dass der Bahnverkehr - auch in unserer Grenzregion - gestärkt werden soll, auf der anderen Seite erschwert man den Grenzübertritt massiv. Dabei könnte Ostbelgien doch massiv von den vielen Deutschlandticket-Inhabern auch touristisch profitieren.
An der deutsch-niederländischen Grenze gibt es sogar Regionen, die Geld dafür bezahlen, dass Ticket-Inhaber bis zur nächsten größeren Stadt in den Niederlanden mit dem Ticket reisen können. Das wäre doch auch ein Modell für Belgien von dem sowohl die Ostbelgier (nach Aachen) als auch die Ticket-Inhaber profitieren würden…
Auch für die Linie 14 von & nach Eupen sollte eine Lösung gefunden werden! Das Deutschlandticket wäre ein schöner Grund gewesen endlich EUROPÄISCH zu denken und eine vernünftige Lösung für Aboticket-Inhaber dies und jenseits der Grenze zu finden. Stattdessen beharrt man auf den starren Tarif-Konstrukten des AVV und der TEC. Sehr schade!
Um dem Leser oder Hörer die genaue Sachlage zu erklären muss nachfolgendes beachtet werden. Die Linie 24 KELMIS - AACHEN... ist eine reine deutsche Linie... vom Prinzip her ist sie verkehrsmässig nicht ein Teil Belgiens sondern Bestandteil des deutschen Verkehrsnetzes. Dies aufgrund der Tatsache dass die damalige SNCV die Strassenbahnstrecke KELMIS Aachen in 1923 an die damalige AKG (heute ASEAG) verkauft hat.. Diese Linie findet man ebenfalls nicht "offiziell" als Buslinie in belgischen Kursbüchern sonder nur als Information. Was die Linie 14 Eupen Aachen anbelangt wird der Betrieb einschließlich Anwendung der Tarife durch einen Staatsvertrag aus dem Jahre 1964 zwischen Belgien und der BRD geregelt.... Somit ist die Ausweitung des Deutschlandtickets nicht so einfach auf den Gesamtverlauf der Linie 14 zu übertragen..... Vielleicht versuchen unsere Politiker hier einmal zu intervenieren.... wäre eine schöne Sache.....
Eine Linie 465 gibt es nicht zwischen Trier und St.Vith.