Für Kindergartenkinder sind kleine Ausflüge immer etwas Besonderes. Raus aus dem Klassenzimmer und rein in die große Welt, zu entdecken gibt es ja immer etwas. Die Kindergartenkinder der Städtischen Grundschule Oberstadt in Eupen unternehmen mindestens einmal in der Woche einen Ausflug. Oft geht es in den Wald.
Es ist 9:30 Uhr. Die 19 Kindergartenkinder machen sich gerade bereit für den Waldtag. Ein kleiner Marsch steht ihnen bevor. Das Ziel: ein Waldstück in Eupener Ortsteil Schönefeld. Eine gute dreiviertel Stunde wird es dauern. Die Kinder werden von ihren Lehrerinnen Jessi, Nicole und Indira begleitet. Zu Beginn gehen alle gemeinsam in Reih und Glied. Es ist viel los auf der Straße. In Zweierpärchen - händchenhaltend - geht es in Richtung Ostpark.
Einmal im Park angekommen, können sich die Kinder etwas freier bewegen. Einige Kinder bücken sich immer wieder und pflücken Blumen. Die anderen versuchen, Insekten zu fangen.
Auch Kindergärtnerin Jessi Xhonneux genießt den trockenen Vormittag. Sie weiß, dass der Waldtag eine wichtige Bedeutung hat. "Wir legen sehr viel Wert darauf, dass sich die Kinder frei in der Natur bewegen können", sagt sie. "Das ist sehr wichtig für ihr Entwicklung. Es ist ja nicht mehr üblich, dass die Kinder vor die Tür kommen und die Natur erleben."
Nach 20 Minuten gibt's die erste Pause. Die Kinder sind fit und trinken nur ein paar Schlücke. Sie wollen schnell weiter. Kindergärtnerin Nicole Kever trommelt die Truppe zusammen. Dann kann es weitergehen.
Für sie ist bereits der Weg zum Wald das Ziel, "weil die Kinder unterwegs bereits sehr viel entdecken und erleben", erzählt Nicole Kever. "Mal finden sie einen Marienkäfer oder spielen mit Pusteblumen." Und tatsächlich, auf dem Weg begegnen ein paar Kinder einem Marienkäfer.
Nach 45 Minuten ist es dann so weit. Die Kinder sind endlich im Wald angekommen. Seit Ende letzten Jahres steht hier eine ganz besondere Konstruktion: eine Waldhütte. Sie besteht komplett aus Holz und wurde für die SGO angefertigt.
Nun können die Kinder auch bei schlechtem Wetter vorbeikommen. Wobei, schlechtes Wetter gibt es ja gar nicht, weiß Nicole Kever. "Bei uns zählt das Argument nicht, dass das Wetter schlecht ist. Es muss sehr kalt und regnerisch sein, damit wir nicht mit den Kindern rausgehen. Da wir jetzt die Hütte haben, können wir uns auch bei Regen unterstellen. Es gibt ja auch kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung."
Vor Ort toben sich die Kinder ordentlich aus. Sie bauen Hütten, spielen fangen oder entdecken ganz einfach den Wald. Zeitdruck gibt es nicht. Der ganze Dienstag ist dem Waldtag gewidmet. "Die Kinder haben im Wald die Möglichkeit, ganzheitliche Erfahrungen zu machen", weiß Nicole Kever. "Sie können mit allen Sinnen Erfahrungen sammeln und das während allen Jahreszeiten."
Alle 19 Kinder haben Woche für Woche eine Menge Spaß im Wald. Wertvolle Erfahrungen sammeln sie hier. Kindergärtnerin Nicole Kever bringt es auf den Punkt: "Zurück zu den Wurzeln. Machen und tun, ohne großartig nachzudenken. Wie fühlt sich ein Baum an, wie fühlt sich Matsch an, und so weiter? Vieles davon geht im Alltag verloren und das macht den Waldtag so besonders."
Dogan Malicki
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