Teils jahrhundertealte Familiengräber gibt es auf dem Eupener Friedhof – dazu Bäume, die Geschichten erzählen. Leider heben bei einigen Bäumen allerdings die Wurzeln Grabsteine an. Besonders gelitten hat in den letzten Jahren in dieser Hinsicht die einstige Birkenallee.
Ein Sturm im Jahr 2019 führte dann auch noch dazu, dass die Bäume allesamt gefällt werden mussten. Ein weiteres Problem kam noch hinzu: "Wenn Starkregen war, stagnierte das Wasser hier und man konnte fast nicht mehr über den Weg gehen", berichtet Michael Scholl, der Bauschöffe der Stadt Eupen.
Nun wird die ehemalige Birkenallee Schritt für Schritt erneuert: Mit einem festeren Wegbelag, mit sauberen Seitenstreifen und einer neuen Baumbepflanzung. Drei Monate sollen die Arbeiten dauern. Die Materialkosten liegen bei 40.000 Euro. Außerdem wird im Untergrund ein Versickerungs-System eingebaut, mit so genannten Rigolen.
"Also die Rigolen werden auf Höhe der Baumscheiben eingebaut. Das Wasser läuft von einem Einlauf in die Rigolen, wo es dann gestaut werden kann, und der Baum kann sich dann von dort das Wasser nehmen. Wenn das dann in einer Rigole überläuft, läuft das durch ein Drainagerohr zur nächsten Rigole. So gibt es dann mehrere Stufen, in denen das Wasser gestaut werden kann, und dann geht es in den Kanal", erklärt Scholl.
Bei 700 der 3.600 Grabstätten auf dem Eupener Friedhof ist die Konzession ausgelaufen. "Da haben wir jetzt an verschiedenen Stellen Ruhestätten gemacht, wo man sich ausruhen kann. In verschiedenen Stätten haben wir dann Urnenstätten gemacht mit kleineren Gräbern. Und dann versuchen wir hier, die Baumscheiben in die leer stehenden Gräber einzubauen, sodass sie nicht mehr direkt am Wegesrand sind."
Die Baumscheiben dienen dazu, das Wurzelwerk der Bäume zu leiten. Außerdem werden künftig nur solche Bäume angepflanzt, deren Wurzeln tief in die Erde reichen, so genannte Pfahlwurzler.
Ein weiterer Punkt, den es künftig zu vermeiden gilt, ist der Schotter. "Wir empfehlen den Leuten auch, mehr Grünflächen anzulegen. Die Erhitzung durch dieses Steinmaterial ist enorm. Das haben wir bei Messungen festgestellt."
"Wir haben jetzt mal probeweise zehn leer stehende Grabstätten mit Grünbewuchs belegt und wir merken, dass die Temperatur vor allem bei Sonnenschein nicht mehr so stark nach oben geht, weil die Belastung dann auch viel weniger ist." So haben sich Fettpflanzen auf so mancher alten Grabstätte ausgebreitet. Auch sie sind ein Beitrag gegen den Klimawandel.
In kleinen Schritten geht so die Veränderung voran – selbst auf dem Friedhof.
Simonne Doepgen
Der Eupener Friedhof ist in der Tat ein schöner friedlicher Ort.
Leider werden von den Uralten Grabsteinen sein einigen Jahren von der Stadt die Inschriften entfernt, Marmorplatten mit Namen und Daten herausgerissen und oder mit Isolierband zugeklebt ! Warum das Ganze ? Kann man nicht einfach diese Inschriften als Zeitzeugen stehenlassen selbst wenn man kein Geld mehr von Angehörigen kassieren kann ? Wer hat denn etwas davon wenn die Inschriften zerstört werden oder unkenntlich gemacht werden ??