Am 24. Februar 2022 greift Russland die Ukraine an. Seit 14 Monaten tobt der Krieg in der Ukraine. Das sind 14 Monate voller Leid und Verluste für die ukrainische Bevölkerung. Ihr Präsident Selenskyj bekommt jetzt stellvertretend für das ganze ukrainische Volk den Karlspreis verliehen.
Dieser Preis soll die Unterstützung und Solidarität bekunden, so Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreisdirektoriums. "Der Karlspreis nimmt in diesem Jahr Partei für die Ukraine und auch für den Präsidenten der Ukraine, weil die Ukraine letztlich durch den Aggressionskrieg der Russen die Verteidigung Europas aufgenommen hat, unserer Werte, unserer Gesellschaft und unserer Sicherheitsordnung."
Die Ukraine hat immer noch mit schweren Angriffen durch Russland zu kämpfen, es geht jeden Tag ums Überleben. Das Land und die Bevölkerung jetzt weiterhin zu unterstützen, sei das Wichtigste, so Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. "Unsere Mittel sind bescheiden, aber die Mittel, die wir haben, nutzen wir. Den Preis nutzen wir, um auch nochmal den Fokus der europäischen und Weltöffentlichkeit auf die Situation in der Ukraine zu lenken. Dorthin, wo dem Volk immer noch unermessliches Leid widerfährt, was wir leider im Alltag ein Stück weit aus dem Blick verlieren."
Das Rahmenprogramm für den Karlspreis ist eine bunte Mischung aus Vorträgen, Musik und kulinarischen Festen. Der ukrainischen Gemeinschaft in Aachen ist es dabei ein Anliegen, dass es auch um die schönen Seiten der Ukraine geht. Deshalb drehen sich die Feierlichkeiten dieses Jahr um die ukrainische Kultur. "Es geht um Literatur, es geht um Musik, es geht um bildende Kunst. Wir haben Filme und wir haben auch die ukrainische Küche im Programm", erzählt Olaf Müller, der Leiter des städtischen Kulturbetriebs. "Mit anderen Worten: Wir möchten dieses faszinierende Land im Rahmen unserer Möglichkeiten in diesen vier Wochen vorstellen, Neugierde wecken auf diese große Geschichte, aber auch auf die aktuellen Herausforderungen.
Ein Thema ist Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen beim Rahmenprogramm aber besonders wichtig: die Frauen in und aus der Ukraine. Dazu gibt es nächsten Mittwoch eine Veranstaltung. "Ertragen, Erinnern, Erkämpfen. Frauen mit ihren Kindern, die hier geflüchtet sind. Frauen, die an der Front kämpfen oder eben auch dafür sorgen, dass der ukrainische Alltag weiterleben kann. Die Menschen leben im Krieg und auch dieser Alltag will getragen werden. Es sind viele Frauen, die dort wirklich sehr stark tragen auf ihren Schultern."
Am 14. Mai wird der Karlspreis in Aachen verliehen. Wer ihn von ukrainischer Seite entgegennehmen wird, steht noch nicht fest. Redner auf der Verleihung werden der Bundeskanzler, die Präsidentin der Europäischen Kommission und der polnische Ministerpräsident sein. Das Karlspreisdirektorium lädt darüber hinaus alle Bürger ein, vor das Rathaus zu kommen.
Victoria Wolf
Selenskyj wird nun belohnt für seine braven Handlangerdienste.