Als Schöffe für eneuerbare Energien stellte Reinhold Adams den Zusatzpunkt im Gemeinderat vor. Die Dringlichkeit ergebe sich aus der zu erwartenden Rentabilität: Wenn die Anlagen bis Jahresende installiert sind, kann die Gemeinde noch sieben Jahr lang den geltenden Prosumertarif in Anspruch nehmen.
Es wird allgemein davon ausgegangen, dass Haushalte mit Photovoltaik im Schnitt 38 Prozent an Strom für die eigene Nutzung produzieren und 62 Prozent ins Stromnetz einspeisen. Unter den ausgesuchten Projekten seien aber zwei Schulen (Manderfeld und Mürringen), die nie an diese Werte kommen könnten, so Adams. Dann, wenn die Photovoltaikanlagen am wenigsten Strom lieferten (in den Wintermonaten), werden die Schulen intensiv genutzt, in der Hochzeit im Sommer sind große Ferien.
Neben den beiden Schulen wurden auch der Hochbehälter Höchst in Büllingen und das Pumpwerk an Lotten in Rocherath ausgewählt.
In wenigen Jahren amortisiert
Die Kosten sind mit 93.000 Euro veranschlagt, was aber schon bei einer konservativen Berechnung auf Grundlage der niedrigeren Strompreise von vor drei Jahren, so Adams, innerhalb von sechs bis sieben Jahren amortisiert sein dürfte.
Nur muss es jetzt schnell gehen: Bis Mitte Mai sollen die Angebote da sein, bis zum 31. Oktober 2023 müssen die Anlagen installiert sein - unter Androhung einer Konventionalstrafe. "Wir wollen, dass die Anbieter Gas geben", erklärte Adams unumwunden.
So ließen sich nach seinen Worten "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen": zum einen die Stromkosten drastisch senken und zum andern die CO2-Emissionen deutlich reduzieren (immer unter der Voraussetzung, dass die Gemeinde Büllingen noch nicht über den gemeinsamen Windpark mit der Gemeinde Amel verfüge).
Der Gemeinderat genehmigte das Lastenheft einstimmig.
Neuer Heizkessel im Polizeirevier
Zur Kenntnis nahmen die Ratsmitglieder einen Beschluss des Gemeindekollegiums von Ende Februar, mit dem der Heizkessel im Polizeigebäude in Büllingen dringlichkeitshalber ersetzt wurde. Er war schon mehrfach repariert worden und war jetzt komplett ausgefallen.
Das sei zwar "im Grunde schade", räumte Bürgermeister Friedhelm Wirtz ein, da die Polizei "hoffentlich in zwei bis drei Jahren" in die neue Dienststelle auf Morsheck umziehen solle. In dem jetzigen Gebäude sollen dann aber zwei Sozialwohnungen eingerichtet werden, so dass der neue Heizkessel seinen Zweck erfüllen werde.
Stephan Pesch