Die Kinder beim Zirkuscamp sind schon ziemlich angstfrei. Ob springen oder stapeln, da ist so einiges möglich. Aber, so erzählt es auch Martial, Trainer beim Trampolin, das war nicht bei jedem seit Beginn der Woche so. "Vor allem, dass die Kinder aus ihren Ängsten herauskommen. Da haben die auch teilweise noch etwas Angst. Aber mit jedem Tag schaffen die Kinder das besser."
Die Kinder haben am ersten Tag des Camps verschiedene Disziplinen ausprobieren dürfen. Danach mussten sie sich dann für zwei entscheiden, die sie in den folgenden Tagen erlernt haben. Da geht es zum Teil hoch hinaus, wie für Mathilda und Romi. Sie haben sich für die Vertikaltücher entschieden. "Man nimmt die zwei Tücher und klettert hoch. Dann trennt man die Tücher. Dann wickelt man die Füße darum und geht in den Spagat", erklärt Mathilda. "Mir macht es immer viel Spaß. Das ist auch immer gut organisiert. Wir sind dieses Jahr weniger Kinder. Aber das ist auch schön, dann kennt man mehr", so Romi.
Vertikaltücher sind der Renner
Die Vertikaltücher haben sogar so einen Erfolg, dass das ganze Jahr Kurse angeboten werden - vollkommen ohne Wettbewerbscharakter. Das ist auch gewollt so, wie Dario Kuckartz erklärt. "Das ist uns prinzipiell wichtig. Ob bei den Musik-, Theater- oder Tanzkursen oder hier im Zirkuscamp. Die Kinder sollen Spaß haben, denn dann machen sie es meist auch gut."
Angeboten werden auch Akrobatik, Feuerkunst, Airtrack, Clowns und Kugellaufen. Gerade bei der Akrobatik findet man ein ganzes Team von Begeisterten wieder, angeführt von Kimberly. "Ich mache das zum sechsten Mal. Ich mache auch in Simmerath immer mit. Darüber hinaus bin ich im Inside als Tanztrainerin angestellt. Mit den Kindern tanze ich jeden Mittwoch von 15:30 bis 18:30 Uhr."
Auch für die Disziplin Diabolo finden sich Fürsprecher, wie Emely. "Ich finde, das ist witzig, wenn das so hoch fliegt. Und egal wie hoch, man kann es immer noch fangen. Weil es so viele Varianten gibt, kann man sich immer was aussuchen."
Unterstützung vom "Circus Soluna"
Aktuell läuft alles rund. Auch, weil mit den beiden erfahrenen Trainern Katrin Sittinger und Birger Koch vom "Circus Soluna" zwei Experten vor Ort mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nur der Start war etwas holprig. Doch wie so oft in der Jugendarbeit finden sich immer Lösungen. Genau das ist ein wichtiger Teil von Dario Kuckartz' Aufgabe. "Das war allerdings wetterbedingt. Es hatte total geregnet. Dann haben wir Mulch und eine Heizung besorgt, damit das Zelt Dienstag bezugsfertig war."
Das Programm erstellen die Kinder selber. Wer eigentlich schon zu alt für das Camp ist, der wird als Hilfstrainer mit einbezogen und hat auch die Möglichkeit, bei der Vorführung aufzutreten. Das Konzept, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Aktivitäten für Kinder zu planen, wird auch sonst oft im Jugendtreff Inside angewandt. Wer weiß, vielleicht werden auch weitere Aktivitäten bald ganzjährig angeboten.
Christoph Heeren