Die letzten Bauwagen mit Material rollen an. Rund 80 Stück von ihnen stehen auf dem Aachener CHIO-Gelände. Es steht noch einiges auf dem Programm, bevor es losgehen kann.
Circus Roncalli gibt es schon seit 47 Jahren. Mindestens 15 Mal war der Zirkus schon in Aachen. Das diesjährige Motto lautet: "All for ART for All". Die Kunst steht also im Vordergrund. "Roncalli ist ein sehr besonderer und kein normaler Zirkus. Wir legen sehr viel Wert auf Poesie und Nostalgie. Deswegen heißen wir auch Circus-Theater Roncalli. Wir wollen die Leute in eine andere Welt entführen", erklärt Betriebsleiter Patrick Philadelphia.
Damit alles rund läuft, sind zahlreiche Menschen im Einsatz. Allein um den Aufbau des Zelts und die Lichttechnik kümmern sich rund 50 Personen.
Aus ungefähr 5.000 Einzelteilen besteht das Zelt. Dazu kommen 10.000 Lichtelemente.
Die Arbeiter im Griff hat Michele Rossi. Er ist seit zwölf Jahren beim Circus Roncalli und dafür zuständig, dass das Zelt bei Wind und Wetter stehen bleibt.
"Das Leben im Zirkus ist für mich ganz normal. Ich habe meine Familie hier. Gemeinsam arbeiten wir und haben Spaß. Bei schönem Wetter grillen wir auch. Das ist das beste Leben, das man haben kann."
Die Besucher sollen "roncallisiert" werden. Damit das gelingt, sind wieder Artisten der Spitzenklassen am Werk. Bei Maria Sarach treffen Handstand-Akrobatik und moderne Kunst aufeinander. Danil Lysenko präsentiert mit bis zu elf Ringen Kunststücke der Jonglage, während sich die vier Jungs der Gruppe Jump'n'Roll selbst durch das Zelt jonglieren.
Spektakulär ist auch: Seit fünf Jahren verzichtet der Zirkus bewusst auf lebende Tiere in der Manege. Sie kommen nur noch virtuell vor. Eine 300-Grad-Holographie macht das möglich.
Bis das Spektakel losgehen kann, müssen aber noch einige Arbeiten erledigt werden. Die Premiere findet diesen Samstag ab 15 Uhr statt. Einen ganzen Monat lang bleibt der Zirkus dann in Aachen.
Dogan Malicki