Unter dem Motto "Wir lassen uns nicht veräppeln" hat die Christliche Gewerkschaft am Samstag vor Eupener Supermärkten für den Fortbestand der automatischen Lohnindexierung geworben.
Die CSC hat vor einigen Wochen die Kampagne "Index we trust" gestartet. Laut CSC wird die automatische Indexierung immer wieder von den Arbeitgebern und ihren Vertreterorganisationen attackiert.
Der Index sei aber derzeit das einzige Mittel, das trotz enorm gestiegener Preise dafür sorge, den Lebensstandard einigermaßen zu erhalten und der weiteren Verarmung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Darum müsse man "aktiv bleiben und den Erhalt der automatischen Indexierung vehement einfordern", erklärt Marc Niessen, Regionalsekretär der CSC Lüttich-Verviers-Ostbelgien.
"Den Index bekämpft natürlich immer der, der einen Profit daraus hat, ihn nicht anwenden zu müssen. Die größte Gefahr für den Index heute, ist in meinen Augen die Lohnnorm, die seit einigen Jahren einen so harten Deckel auf die Lohn- und Gehaltsentwicklungen über den Index hinaus darstellt, dass im Grunde heute der Index das einzige Werkzeug ist, das überhaupt noch dazu führt, dass Löhne und Gehälter steigen können", so Marc Niessen. "Das ist natürlich eine Situation, in der jeder Angriff auf den Index auch ein Angriff auf die mögliche Steigerung von Kaufkraft in der Bevölkerung ist."
Die Aktion am 1. April begrenzte sich auf Geschäfte in der Eupener Industriezone. Die Gewerkschaften sensibilisieren aber schon seit Anfang des Jahres in Gemeinschaftsfront über das Thema Index. Und laut Marc Niessen wollen sie auch noch einige Zeit damit unterwegs sein.
Am 1. April passte der Slogan "Wir lassen uns nicht veräppeln" natürlich gut. Bei der Aktion wurden neben Äpfeln auch Flyer verteilt, der die Menschen in Erinnerung rufen sollte, dass der Index dafür sorgt, dass die Menschen bei hoher Inflation nicht an Kaufkraft verlieren.
Kritiker des Index, sagen gerne, dass der Index die Wettbewerbsfähigkeit zu ausländischen Unternehmen schwäche. Laut Marc Niessen, dem Regionalsekretär der CSC Lüttich-Verviers-Ostbelgien, sei dies aber nicht der Fall. "Man muss sich nur anschauen, was gerade im Moment in Deutschland und in anderen Nachbarländern passiert, in denen diese Lohnindexierung nicht automatisch ist, und in denen jetzt die Gewerkschaften für die Arbeitnehmer auf die Straßen gehen müssen, Warnstreiks und größere Streiks organisieren. Sie müssen dafür sorgen, dass diese Gehaltserhöhungen, die ja bitter nötig sind für die arbeitende Bevölkerung, erkämpft werden. Und das schadet dann auch der Wirtschaft und der Wirtschaftsleistung. Die Situation haben wir hier in Belgien nicht."
Manuel Zimmermann