Wenn die Schokolade in der Manufaktur von Axel Hanf in Strömen fließt, regen sich die Geschmacksnerven und die Glückshormone werden animiert. Kurz vor Ostern läuft die Produktion von Osterhasen und Eiern aus Schokolade auf Hochtouren. "Ostern bedeutet in erster Linie viel Arbeit und Kreativität. Ich würde sagen, die Osterzeit ist eine der schönsten Zeiten, wo man am kreativsten sein kann, weil dann auch mehr Modelle hergestellt werden können."
Ostern beschert dem Chocolatier ungefähr 25 Prozent des Jahresumsatzes. Die Produktion beginnt im Januar, kurz nach Weihnachten. 900 Hasen und 700 Eier hat Axel Hanf seit Januar in Handarbeit produziert. Dabei geht es vor allem darum, Schokolade zu verstehen. "Das ist eine Materie, die aus mehreren Zutaten besteht - nicht nur reiner Kakao, sondern Zucker und Milch sind dabei. Die Verarbeitung ist sehr wichtig. Auch die Kombination, in welche man diese Schokolade verarbeiten möchte. Sei es Rohschokolade, sei es in Richtung Pralinen oder Brotaufstrich - da muss man die Materie beherrschen, um daraus qualitative Produkte herstellen zu können."
Die Schokolade muss glänzen, einen guten Bruch haben, schön aussehen, weil auch das Auge mit isst. Da muss jeder Handgriff sitzen. Das gilt auch für Kreationen. "Für mich ist es immer eine Herausforderung, aber vor allen Dingen ist es eine Passion, denn immer neue Kreationen zu erstellen, ist eine Herausforderung, das kitzelt enorm. Man kennt das Endresultat nicht, aber man weiß, man kann immer wieder Sachen verwirklichen, immer erneuern und aktualisieren, um immer das Bestmögliche daraus zu nehmen."
Während Axel Hanf aus Schokolade die Figuren zaubert, stellt sein Mitarbeiter Kevin Pauels Pralinen her, mit denen nachher die Eier befüllt werden. Auch er hat eine Leidenschaft für die Arbeit mit der Schokolade entwickelt.

Auswirkungen von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen
Trotz des stabilen Umsatzes haben die Energiekrise und die steigenden Lebenshaltungskosten auch Auswirkungen auf den Betrieb gehabt. "Auf einem Jahr hat es eine Preissteigerung von fast 50 Prozent im Einkauf von Schokolade gegeben, was sich nicht rechtfertigen lässt. Es kann nicht alles auf die Energiepreise zurückgezogen werden. Der Kakaopreis ist stabil geblieben, Zucker und Milch ist ein bisschen gestiegen, aber. Wir haben es übertragen müssen, so gut es geht trotzdem versucht, in einem Level zu bleiben, dass die Leute noch einkaufen können. Aber wie es letztendlich ausgehen wird, das können wir erst definitiv in zwei Wochen sagen."
In der Zwischenzeit wird weiter produziert, denn die Naschkatzen werden wohl kaum auf die süßen Verführungen verzichten, die das Osterfest verschönern.
Chantal Delhez