Nox ist noch jung, keine sechs Monate alt. Der Vierbeiner hat eine ganze besondere Bestimmung. Er wird bald als Assistenzhund das Leben eines Menschen erleichtern, der auf Nox angewiesen ist.
"Die Gastfamilie kümmert sich um die Ausbildung und wird bis zum Ende von uns unterstützt. Das ist gut, da die Übergabe mit dem Nutznießer schrittweise geschieht. Die Gastfamilie wird den Nutznießer kennenlernen und mehrmals treffen. Oft entstehen so auch Freundschaften. Dadurch fällt es der Gastfamilie leichter, den ausgebildeten Hund abzugeben", erklärt Sophie De Valensart von der VoG Os'mose:
Rund zwei Jahre lang wird sich die Gastfamilie darum kümmern, die neugierige Nase an die bevorstehenden Aufgaben als Assistenzhund vorzubereiten.
Catherine Willems ist momentan sozusagen die Gastmutter von Nox: "Er muss ruhig bleiben. Vor allem in den jungen Jahren muss er das lernen. Er ist ja noch keine sechs Monate alt. Er darf nicht plötzlich ziehen. Stellen Sie sich eine Person vor, die mit dem Rollstuhl oder mit Krücken unterwegs ist. Der Hund muss, solange er angeleint ist, ruhig bleiben. Aber er darf natürlich auch seine verrückten Momente haben und sich austoben."
Das Ziel ist es nicht, den wahren Charakter von Nox zu unterdrücken. Vielmehr soll er dabei unterstützt werden, sich auf das für ihn bestimmte Ziel zu konzentrieren. Das gelingt nur durch positive Verstärkung und nicht durch Zwang. Keine leichte Aufgabe.
"Ich nehme immer das Beispiel, dass er schon Hühner gesehen hat. Da klappte alles gut. Am Bahnhof in Lüttich hat er Tauben gesehen. Das ist nicht dasselbe. Also ja, es ist teilweise schwer für uns beide. Er ist keine sechs Monate alt und muss sich bereits an Rolltreppen, Fahrstühle, Züge und Lärm gewöhnen. Er darf nicht auf andere Hunde oder Tiere reagieren", erklärt Catherine Willems.
Viel hat er noch zu lernen, der kleine Nox. Nach seiner Ausbildung heißt es dann: Abschied nehmen. "Definitiv entsteht eine Bindung. Jeder ist ja verrückt nach seinem Hund", gibt Catherine Willems zu bedenken. "Aber so ist es: Man weiß, er wird jemandem helfen, der bereits auf ihn wartet. Er wird nicht unglücklich sein. Er wird niemals ein unglücklicher Hund sein."
Dogan Malicki