An der Quellfassung am Kelmiser Casinoweiher werden täglich 270 Kubikmeter Wasser gefördert und in die Kelmiser Haushalte gebracht, ein Überschuss landet im Weiher. Es ist eine von drei Entnahmestellen der Gemeinde. Die beiden anderen Brunnen befinden sich an der Aufbereitungsanlage Putzenwinkel und an der Eyneburg. So kann die Gemeinde Kelmis ganz eigenständig ihre Bevölkerung mit Wasser versorgen.
Zum Weltwassertag präsentiert sich der Dienst "Trinkwasser" in neuem Look. So wurde ein neues Logo entworfen, das die drei Quellen, das Gemeindelogo aber auch den Casinoweiher vereint. Die Gemeinde will das eigene Wasser jetzt noch stärker bewerben.
"Wir nehmen den Weltwassertag zum Anlass. Am 22. März begehen seit 1992 auch die Vereinten Nationen den Weltwassertag, um auch auf die Wichtigkeit dieser essenziellen Ressource hinzuweisen. Und wir als Wasserversorger in der Gemeinde Kelmis möchten unser Trinkwasser vermarkten", sagt der zuständige Schöffe Björn Klinkenberg. "Wir möchten ein qualitativ sehr hochwertiges Wasser anbieten, das man dann auch ganz einfach vom Wasserhahn als Trinkwasser nutzen kann."
Das alles wäre natürlich nicht möglich, wenn das Wasser nicht so gut wäre. Aber es ist sogar sehr gut und das schon von Natur aus. "Es hat grundsätzlich eine sehr gute Wasserqualität, weil wir in Kelmis ja nur Grundwasser fördern", erklärt Wassermeister Patrick Herzet. "Also der Unterschied: Es hat eine natürliche Bodenfiltration. Es bedarf wesentlich mehr Aufbereitung später bei einem Talsperrenwasser als bei Grundwasser."
Ein gutes Beispiel ist auch hier die Quelle am Casinoweiher. Hier wird das mittel-harte Wasser lediglich mit UV-Licht desinfiziert. Sonst sind keine weiteren Schritte nötig. Das Wasser der beiden Brunnen hingegen muss aufbereitet werden - hier befindet sich nämlich Eisen und Mangan im Wasser. Beides wird über Filter dem Wasser entzogen.
Das Kelmiser Wasser ist sogar so gut, dass die Gemeinde die Idee verfolgt, das Wasser zu vermarkten, also in Flaschen als Sprudel- oder stilles Wasser zu verkaufen. Die Gemeinde darf als Wasserversorger allerdings kein Geld damit verdienen.
"Das ist eine Idee. Das heißt, wir arbeiten schon seit Längerem an dieser Vermarktung unseres Trinkwassers", so Schöffe Klinkenberg. "Wir als Wasserversorger dürfen aus buchhalterischer Sicht dann mit diesem Verkauf des Wassers per Gesetz keinen Gewinn machen. Wir möchten aber unser Wasser vermarkten, sodass wir dann Umsatz generieren. Und mit diesem Umsatz möchten wir dann in unsere Wasserinfrastruktur investieren beziehungsweise wir müssen es auch. Per Gesetz sind wir dann vorgeschrieben, jedes Jahr einen Investitionsplan vorzulegen. Und den müssen wir dann auch einhalten."
In Zeiten in denen trockene Sommer oder sogar trockene Jahre keine Seltenheit mehr sind, ist Wasser ein wertvolles Gut. Trotzdem möchte die Gemeinde das eigene Wasser noch stärker bewerben - auf der anderen Seite sensibilisiert sie aber auch. "Jeder Wasserversorger macht sich so seine Gedanken. Wir versuchen ja auch wirklich, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Wir haben regelmäßig Schulklassen da", so Wassermeister Herzet.
In puncto Grundwasserspiegel sei Kelmis noch relativ verschont. Aber es sei dennoch ein generelles Problem. Am Klimawandel und seinen Folgen gehe kein Weg vorbei. Das Motto lautet also: Wasser nutzen, ja - aber sinnvoll nutzen.
Es gibt auch Situationen, die den erfahrenen Wassermeister mit dem Kopf schütteln lassen. "Da wird man als Wasserversorger schon wütend manchmal. Morgens früh an Wochenenden ist ja die Person, die Bereitschaftsdienst hat, unterwegs, und dann sieht man schon die Leute morgens um acht oder neun Uhr mit dem Kärcher und die sind dann vielleicht die Garageneinfahrten am Kärchern. Das muss nicht sein."
Was das Leitungswasser als Trinkwasser angeht, so startet die Gemeinde am Weltwassertag ein neues Projekt, um die Kelmiser noch mehr an ihr Wasser zu binden. Wer einen Sprudelautomaten bei einem Kelmiser Händler kauft, bekommt 40 Euro von der Gemeinde zurück. Die Aktion soll bis Ende August laufen. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Gemeinde Kelmis.
Lena Orban
Und wie kann es dann sein dass so viel Kalk im Wasser ist, so dass man sehr oft diverse Geräte entkalken muss und Wasserhähne austauschen ?
Ist ausgeschlossen, dass eine Kontamination des Wassers mit geogen vorkommenden Schwermetallen stattfindet? Immerhin leitet sich der Name Kelmis von Galmei (Zinkerz) ab und es dürfte allgemein bekannt sein, dass in der Vergangenheit Zink im großen Stil gewonnen worden ist. Ebenso ist Blei im Boden vorhanden, Plombieres (Bleiberg) ist nicht so weit entfernt !