Die Schnupperwochen für Schüler in Handwerksbetrieben sind in Gefahr. Grund ist eine neue föderale Regelung, die den administrativen Aufwand drastisch erhöht.
Betriebe, die an den Schnupperwochen teilnehmen, müssen eine Arbeitsunfallversicherung abschließen, eine Dimona-Meldung ausfüllen, einen Praktikumsvertrag unterzeichnen und eine Risikoanalyse durchführen. Der Schüler selbst muss sich vor Antritt medizinisch untersuchen lassen.
Wie das Institut für die Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes IAWM mitteilt, dürfen die Schnupperer ansonsten nicht mehr aktiv mitarbeiten und nur noch zuschauen.
Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (Pro-DG) bedauert das sehr. Das geht aus ihrer Antwort an den Vivant-Abgeordneten Alain Mertes im Ausschuss hervor. Laut Mertes sind einige seit Jahren an den Schnupperwochen teilnehmende Betriebe verärgert. Ohne aktives Mitarbeiten machten die Schnupperwochen keinen Sinn. Nur so könne man Schüler für eine Lehre begeistern.
Bildungsministerin Klinkenberg antwortete, sie habe den föderalen Arbeitsminister bereits angeschrieben und um eine Ausnahme für derartige Praktika im schulischen Kontext gebeten.
mitt/vk
Ein weiterer Sargnagel fürs Handwerk . Arbeitsunfallversicherung kann ich noch verstehen.
Aber den Rest ? Welcher Betrieb tut sich das noch an? Einfach nur traurig.
Dann klagen alle über Handwerkermangel, die jungen Menschen bekommen schon Steine in den Weg gelegt bevor sie ihr Berufsleben begonnen haben. Typisch Belgien als hätte Belgien keine anderen Sorgen als Junge motivierte Leute zu schikanieren. Da fällt mir nichts mehr ein. 😪😪😪
Da sieht man mal wieder was für inkompetente Vollpfosten das Sagen haben. Selber nichts auf die Reihe bekommen, und das was läuft und funktioniert, wird derart mit Unsinnigen Auflagen niedergemacht.
Regelungen, wahrscheinlich erdacht von Leuten, die im bequemen Bürosessel aufgewachsen sind und noch nie einen Betrieb von innen gesehen haben.
Einfach nur erbärmlich, aber das dürfte die ohnehin nicht interessieren, falls sie denn jemals davon erfahren würden.
Eine Risikoanalyse? Sind Handwerksbetriebe jetzt etwa Seveso-Unternehmen, oder wie soll man das verstehen...? In der Tat "beste Vorraussetzungen", um das Handwerk zu begraben. Vielleicht sollte der Arbeitsminister mal einen Tag einen Handwerksbetrieb leiten, um sich dem Tsunami an Papierkram, dem sich diese fleißigen Unternehmer und Handwerker täglich stellen müssen, bewusst zu werden...
In den Bewerbungen können die ja dann reinschreiben, ich habe Kenntnisse davon, weil ich hab mal zugesehn. Am besten wir verbreiten die Schnupperwochen auf Youtube, dann kann man sich viel Papierkram sparen
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, das Problem geht viel tiefer. Unser gesamtes gesellschaftliches Leben wird mehr und mehr zu Tode reglementiert. Die Ursache dafür findet man hier: Berliner Zeitung:
„Fest steht: Der Bundestag ist kein Spiegelbild der Gesellschaft – schon gar nicht bei den Ex-Jobs der Abgeordneten. Eine Analyse ergibt: Wir werden regiert von Juristen, Steuerberatern, Beamten!
► Mehr als jeder vierte Parlamentarier (192) hat Jura oder Staatswesen studiert.
Zum Vergleich: Bundesweit beträgt der Anteil von Juristen/Steuerberatern nur 1,4 Prozent.“
Unsere Parlamente, bis hin zum EU-Parlament, repräsentieren nicht mehr den Querschnitt der Bevölkerung und dort sitzen vornehmlich Leute die glauben für jedes Problem müsse es einen Paragraphen im Gesetzbuch geben und einen Beamten der das überwacht... 🤦♂️