Laut der Zeitung "La Meuse" sind die Planungen für die Kletterhalle weit gediehen und liegen jetzt der Öffentlichkeit detailliert vor. Im Rahmen der öffentlichen Anhörung, die bei solchen Projekten vorgeschrieben ist, haben die Anwohner jetzt die Möglichkeit, ihre Meinung zu den Umnutzungsplänen zu äußern.
Das Herzstück bei den Planungen ist die Kletterhalle selbst in der früheren Herz-Jesu-Kirche. Mit einer maximalen Deckenhöhe von 40 Metern soll hier die höchste Kletterhalle Europas und die zweithöchste der Welt entstehen.
Diese Attraktion soll nicht nur Touristen aus dem Raum Lüttich, sondern auch aus dem weiteren Inland und aus dem Ausland anziehen. Damit das funktioniert, muss man natürlich ein Komplettprogramm bieten: Auf dem Dach soll ein Restaurant mit Panoramablick eröffnen. An der Rückseite soll ein Anbau errichtet werden, mit einer zweiten, 18,5 Meter hohen Kletterwand.
Bei allen Bau- und Umbauarbeiten - die übrigens vom Bauunternehmer Roger Gehlen aus Weismes ausgeführt werden - sind hohe Denkmalschutzauflagen zu beachten. Die Silhouette der Basilika darf zum Beispiel nicht verändert werden.
Projektautoren rechnen mit Einwänden
Die Umwandlung hatte das Bistum Lüttich selbst angestoßen, seit dem Jahr 2010 ist die Basilika säkularisiert. Das religiöse Herzstück bleibt verschont: Die Krypta, der Chor und der Altar bleiben erhalten und es soll weiterhin die Möglichkeit für religiöse Veranstaltungen geben, organisiert von einer Stiftung.
Die Umwandlung einer Kirche zur Kletterhalle bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Umgebung. Auf dem Areal ist ein Parkplatz mit 110 Stellplätzen vorgesehen, aber die Straße, die zu der Basilika führt, ist eine enge Einbahnstraße. Die Anwohner dürften also wenig begeistert sein von der Aussicht auf zusätzlichen Autoverkehr.
Da rechnen die Projektautoren durchaus mit Einwänden, die auch alle berücksichtigt werden müssen. Ihre Hoffnung ist natürlich, dass ihr ehrgeiziges Projekt nicht noch komplett in Frage gestellt wird. Baubeginn soll noch dieses Jahr sein.
meuse/sh/est